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Torri: «Als Meister ist man automatisch Favorit»

Piranha Chur geht zum fünften Mal in Serie als Meister in die neue Unihockey-NLA-Saison der Frauen. 
Die Chancen auf Titel Nummer 7 stehen gut. Im Gegensatz zur Konkurrenz blieb das Piranha-Team 
zusammen. Für Stirnrunzeln sorgt dafür der Modus.

Südostschweiz
17.09.16 - 11:36 Uhr
Flüchtlinge - Deutschland

von Reto Voneschen

Mirco Torri muss lachen, als er gefragt wird, wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass es in dieser Saison keine «Januar-Krise» inklusive Trainer-Wechsel bei Piranha Chur gebe. «Zeit, dies zu ändern» sagt der letztjährige Meistercoach, der überraschend während der letzten Krise übernahm. Seit drei Jahren tauschte Piranha Chur jeweils seinen Übungsleiter aus – und holte Ende Saison den Titel. Fabian Disch war der letzte, der mehr als eine Spielzeit blieb, «und ich bin hoffentlich der Nächste», wie Torri schmunzelnd ergänzt.

Gute Transfers
Die Anzeichen, dass der ehemalige NLA-Spieler die Saison beendet, stehen in der Tat äusserst gut. Im Gegensatz zur Konkurrenz blieb der Stamm des Teams zusammen. Meisterschützin Katri Luomaniemi (zurück nach Finnland) wurde durch Landsfrau Silja Eskelinen ersetzt, für Hanka Lackova (neu Rümlang, NLB) kamen Natispielerin Nathalie Spichiger (Zollbrück) sowie Carole Breu von NLA-Aufsteiger Frauenfeld. Dazu gibt Torri den eigenen U19-Internationalen Vivien Kühne und Lina Wieland eine Chance in der NLA. An der Bande gibt die ehemalige Internationale, Natalie Stadelmann, ihr Comeback.

So geht Piranha Chur fast logischerweise als Favorit ins Rennen. «Als Meister ist man automatisch Favorit», sagt Torri gelassen. Die Teilnahme am Superfinal in Kloten und dem Cupfinal in Bern nennt er als Saisonziele. Machbar, bei zweitem scheiterten die Churerinnen in den letzten Jahren jeweils im Halbfinal. Und zwar wurde Piranha sechsmal Meister in den letzten sieben Saisons – für ein Double reichte es bislang noch nie. «Andere Teams, wie beispielsweise Dietlikon, sind mehr von einzelnen Spielerinnen abhängig, wir können mehr im Kollektiv auffangen», erläutert Torri. So will er auch weiterhin auf eigene Juniorinnen setzen.

Wird der Modus wieder geändert?
Eine spezielle Herausforderung ist die Meisterschaft in diesem Jahr bei den Frauen. Während der letzten Saison wurde kurzerhand beschlossen, dass alle acht NLA-Teams auch gleichzeitig für die Play-offs qualifiziert sind – zuvor waren es nur die besten vier. Der genau gleiche Modus wird auch in diesem Jahr praktiziert, sprich mit dem ersten Bully am kommenden Wochenende sind alle Teams schon in den Play-offs drin, die 21 Qualifikationsrunden dienen einzig der Platzierung vor den Play-off-Spielen. Kürzlich ging sogar das Gerücht einer Aufstockung auf eine Zwölferliga noch während dieser Saison herum. «Das fände ich weniger gut», urteilt Mirco Torri, «für zwölf Teams fehlt es einfach an passenden Spielerinnen.»

Mirco Torriss Vorschlag wäre eine Zehnerliga. Ob dies an der nationalen Vormachtstellung der Churerinnen etwas ändern würde, ist aber sehr fraglich.

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