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Stockholm denkt erneut über Winterspiele 2022 nach

Nach Graubünden will es auch Stockholm nochmals mit einer Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2022 versuchen. Der Präsident des schwedischen Olympischen Komitees würde es begrüssen, wenn das IOC den Bewerbungsprozess noch einmal öffnet.

Südostschweiz
29.10.14 - 08:50 Uhr

Olympisches. – Stockholm bedauert den vorzeitigen Ausstieg aus dem Bewerbungsrennen um die Olympischen Winterspiele 2022. Laut Stefan Lindeberg, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees, würden sich die Schweden erneut bewerben, wenn sie die Chance dazu hätten, da sich die Einstellung innerhalb des IOC gewandelt habe. Stockholm war Anfang des Jahres aus dem Kreis der Kandidaten ausgestiegen, nachdem die Regierung die finanziellen Garantien nicht gegeben hatte. «Hätten wir die Diskussion, die wir jetzt haben, bereits im Januar gehabt, wären wir weiterhin dabei», betonte Lindeberg.

Im Zuge des von IOC-Präsident Thomas Bach angestossenen Reformplans Agenda 2020 will das IOC zukünftig durch eine Kostenbeteiligung die Ausgaben der Gastgeber reduzieren, mehr Flexibilität zeigen und auf die Individualität der Kandidaten eingehen. Olympia soll sich dem jeweiligen Gastgeber anpassen und nicht die Stadt den Spielen. Lediglich Peking und das kasachische Almaty sind als Kandidaten für 2022 übrig geblieben. München, Oslo und Graubünden hatten unter anderem wegen der fehlenden Unterstützung innerhalb der Bevölkerung einen Rückzieher gemacht. Auch Krakau und das ukrainische Lwiw nahmen Abstand von einer Bewerbung.

2022: Peking oder Almaty

Der Olympiaort 2022 wird im Juli am IOC-Kongress in Kuala Lumpur bestimmt. «Mit der neuerlichen Öffnung des Bewerbungsprozesses würde das IOC zeigen, dass es den angestrebten Wechsel schnell umsetzen will», sagte Lindeberg in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Er fügte allerdings an, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass das IOC so kurzfristig die Regeln nochmals ändere. Auch in Graubünden hat der Gewerbeverband Anfang Monat eine Resolution verabschiedet mit dem Ziel, die Kandidatur von St. Moritz und Davos erneut aufs Tapet zu bringen, da nach dem Ausstieg Oslos die Chancen enorm gestiegen seien.

IOC-Vizepräsident Craig Reedie erklärte gegenüber AP, es stehe Schweden frei, eine erneute Öffnung des Prozederes zu beantragen, nachdem das IOC im Dezember über die Reform-Agenda abgestimmt habe. «Es wäre aber ziemlich schwierig, den beiden verbleibenden Bewerbern, die alles richtig gemacht haben, zu erklären: 'Sorry, wir möchten gerne noch mehr Länder dabei haben, also ändern wir nochmals die Regeln'.»

Auch die Bündner Regierung hat schon klargemacht, dass sie eine erneute Kandidatur für 2022 nicht unterstützen würde. Das Stimmvolk Graubündens hat im März mit 52,7 Prozent Nein-Stimmen die Olympia-Bewerbung abgelehnt («suedostschweiz.ch» berichtete). (si)

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