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Stadt führt Anti-Gewalt-Projekt mit einem runden Tisch weiter

Der Kanton St. Gallen, Rapperswil-Jona und die Lakers haben mit ihrem Anti-Gewalt-Projekt gute Erfahrungen gemacht. Die Zahl der Auseinandersetzungen bei Eishockeyspielen konnte verringert werden. Nun wollen sie die Arbeit weiterführen.

Südostschweiz
20.05.12 - 22:00 Uhr

Rapperswil-Jona. – 29. Oktober 2011: Im Vorfeld der Partie Rapperswil-Jona Lakers gegen Kloten Flyers wird ein Lakers-Fan am Bahnhof in Rapperswil zusammengeschlagen. Dank Kameras im Bahnhof, auf dem Weg zur Diners Club Arena und im Stadion konnte der Täter identifiziert und verhaftet werden.

Die Verhaftung ist ein Erfolg des Projekts «Gewaltfreier Sport – Sport als Vergnügen». Denn dieses verbesserte einerseits die Kommunikation zwischen Kantonspolizei, Stadt und Lakers. Andererseits wurde in die Videoüberwachung und Fanarbeit investiert.

Das Projekt wurde im Mai 2009 gestartet. Nun läuft die dreijährige Projektphase aus, und weil die Resultate stimmen, sollen feste Strukturen geschaffen werden. Stadträtin Brigitte Bruhin (FDP) weiss mehr: «Konkret soll das Projekt in einen runden Tisch überführt werden». An diesem sollen sich Lakers, Stadt, Projektleiterin Katharina Ganz und die Kantonspolizei weiterhin austauschen. Also ändert sich eigentlich nichts, ausser dass das Projekt nun institutionalisiert wird.

Mehr Kameras und Eintrittssysteme

Ein zentrales Element der Aktion gegen Fangewalt ist für Bruhin die Videoüberwachung. Diese wurde in den letzten Jahren nicht nur um das Stadion, sondern auch am Bahnhof und Fischmarktplatz massiv ausgebaut. Die Resultate der Kameras liefern die Grundlage für Verurteilungen durch Schnellrichter.

Ein weiteres Element sei das verschärfte Hooligan-Konkordat, welches derzeit beim Kantonsrat liegt. Die Stadträtin ist für ein härteres Konkordat, unabhängig davon, ob die anderen Kantone mitziehen oder nicht: «Es ist doch wunderschön, wenn man in Rapperswil-Jona mit der Familie an einen Match gehen kann, ohne Angst vor Gewalttätern haben zu müssen».

Der 29. Oktober 2011 zeigte aber nicht nur den Erfolg des Projekts, sondern auch dessen Grenzen. Denn nach dem Spiel stürmten gewalttätige Lakers-Fans den Zug beim Bahnhof Kempraten. In der Folge entwickelte sich eine wüste Schlägerei auf dem Bahnhofparkplatz. (hob)

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