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Rogenmoser: «Ich bin härter, konsequenter und zielstrebiger geworden»

Etwas sehr starkes habe er in seiner ersten Saison als Trainer erlebt, sagt Harry Rogenmoser. Der Lakers-Coach ist froh, das schwere Jahr, das viel Substanz kostete, überstanden zu haben. Eine Lebensschule sei es gewesen, von der er nun profitiere.

Südostschweiz
01.09.12 - 22:00 Uhr

In knapp zwei Wochen beginnt die neue Eishockeymeisterschaft. Freuen Sie sich nach der langen Vorbereitungszeit auf den Meisterschaftsstart? Harry Rogenmoser: Ich freue mich, dass die Saison startet, habe aber auch grossen Respekt davor. Die vergangene Saison war schwierig. Im Herbst hatten wir viele Niederlagen, und stets, wenn wir glaubten, uns erholt zu haben, kam der nächste Rückschlag. Diese Schwierigkeiten gingen an die Substanz und kosteten Kräfte – nicht bloss beim Team. Um mich vorbehaltlos auf die nächste Saison zu freuen, müsste ich wohl länger in diesem Geschäft sein und erfolgreichere Zeiten als Lakers-Trainer erlebt haben. Gibt es beim Rückblick auf Ihr erstes, zugegenermassen schwieriges Trainerjahr auch positive Erinnerungen? Ja, sicher. Ich denke da an die gute Phase im Dezember sowie die Play-outs, in denen wir in der ersten Runde Genf-Servette relativ deutlich besiegten. Positiv werte ich auch die Erfahrungen, die ich sammeln konnte, und von denen ich zukünftig sicher profitieren werde. Wichtig ist, dass ich aus einer Saison wie der letzten die richtigen Lehren ziehen kann, und dass ich den ewigen Lernprozess, in dem sich ein Trainer befindet, akzeptiere und mich weiterentwickle. Und nicht zuletzt habe ich mich darüber gefreut, die Saison durchgestanden zu haben.

Sie mussten aber nicht wirklich damit rechnen, entlassen zu werden? Der vergangene Herbst war sehr zäh, und es gab nicht viele, die darauf gewettet hätten, dass ich die Saison bei den Lakers zu Ende mache. Als Trainer bist du nie sicher in deinem Job. Egal ob Eishockey oder Fussball. Man kann nicht langfristig planen. Murat Yakin beim FC Luzern ist das jüngste Beispiel.

In Ihrem ersten Trainerjahr sind Sie, etwas überspitzt formuliert, durch die Hölle gegangen. Prägt das nachhaltig? Haben Sie sich verändert? Durch die Höllte nicht gerade… Gegenüber den Spielern bin ich härter und konsequenter und allgemein zielstrebiger geworden, das aber nicht erst im Sommer, sondern bereits im Januar bei der Vorbereitung auf die Play-outs. Wie im Januar haben Sie auch jetzt sehr hart trainieren lassen. Birgt das nicht das Risiko, dass die Spieler bei Meisterschaftsbeginn platt statt bereit sind? Und ein schlechter Saisonstart wirkt meistens lange negativ nach. Wir werden am 14. September nicht platt sein. Unsere Vorbereitung beruht auf der gleichen Planung wie vor den Play-outs letzter Saison. Die Spieler haben in den letzten Wochen unglaublich hart gearbeitet. Ich bin stolz auf ihre Leistung und ihren Durchhaltewillen.

Welche Zielsetzung haben Sie? Das Strategiepapier «Mission Lakers» gibt unser Ziel vor. Nach diesem wollen wir uns in der Meisterschaft 2012/13 Richtung achten Platz orientieren. (rg)

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