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Mit Davos an der Spitze hat kein Experte gerechnet

Mit der Dienstagsrunde endet die erste Saisonhälfte in der National League A. Vor der Saison gaben sechs Eishockey-Journalisten in einer Umfrage einen Miestertipp sowie Aussagen zum HC Davos und den Rapperswil-Jona Lakers, die Klubs aus der Südostschweiz ab. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Südostschweiz
25.11.14 - 18:00 Uhr

Eishockey. – Vier der sechs Prognostiker glaubten vor Saisonbeginn im September an eine Titelverteidigung der ZSC Lions, das ganze Sextett schickte dafür die Rapperswil-Jona Lakers ins Play-out. Und nach der Hälfte der Qualifikation liegen die Experten nicht falsch, wie die aktuelle Tabelle zeigt:

  1. Davos 24 Spiele/51 Punkte (97:59).
  2. ZSC Lions 25 Spiele/49 Punkte (80:53).
  3. Bern 24 Spiele/48 Punkte (84:64).
  4. Lugano 24 Spiele/48 Punkte (83:63).
  5. Zug 23 Spiele/43 Punkte (79:59).
  6. Genf-Servette 25 Spiele/36 Punkte (74:83).
  7. Lausanne 25 Spiele/32 Punkte (60:66).
  8. Kloten Flyers 23 Spiele/30 Punkte (57:74).
  9. Biel 25 Spiele/30 Punkte (66:83).
  10. Fribourg-Gottéron 24 Spiele/29 Punkte (73:92).
  11. Ambri-Piotta 24 Spiele/22 Punkte (55:82).
  12. Rapperswil-Jona Lakers 24 Spiele/17 Punkte (59:89).

Zur Halbzeit mit der Plazierung der Lakers richtig liegen Matthias Müller, Chefredaktor «Slapshot» und Dino Kessler, Eishockey-Kolumnist «Blick». Simon Graf, Eishockey-Chef «Tages-Anzeiger», Marcel Kuchta, Eishockey-Redaktor «Aargauer Zeitung» und Philippe Ruckstuhl, Chefredaktor «Top Hockey» liegen einen Platz daneben. Hingegen haben alle Protagonisten Davos schwächer eingestuft – zur Halbzeit. Ab nahesten an die Tabellenspitze haben Graf und Kuchta die Bündner getippt –auf dem fünften Platz. (so)

Simon Graf, Eishockey-Chef «Tages-Anzeiger»

  1. ZSC Lions
  2. Bern
  3. Kloten Flyers
  4. Fribourg-Gottéron
  5. Davos
  6. Zug
  7. Lugano
  8. Genf-Servette
  9. Lausanne
  10. Ambri-Piotta
  11. Rapperswil-Jona Lakers
  12. Biel
  • Der Meister: Die Kloten Flyers erfüllen ihrem Präsidenten und Mäzen Philippe Gaydoul den Traum vom Meistertitel. Die Offensive, im Zürcher Final der Schwachpunkt, wurde mit Guggisberg und Rückkehrer Hollenstein deutlich verstärkt. Zudem ist Gerber nochmals eine grosse Saison zuzutrauen.
  • Der HC Davos: Das Projekt Umbruch wurde weiter vorangetrieben, doch die Frage ist: Wer sind die Figuren, die den «neuen» HCD tragen? Am ehesten Ambühl und die Gebrüder Wieser. Doch das Team ist, trotz hochkarätiger Ausländer, noch nicht bereit, um wieder um den Titel mitzuspielen.
  • Die Lakers: Es ist richtig, dass man an der Bande mit Anders Eldebrink auf Kontinuität setzt. Der Schwede konnte die Mannschaft nach seinem Gutdünken zusammenstellen, vor allem bei den Ausländern. Nun müssen langsam, aber sicher auch bessere Resultate her.

Matthias Müller, Chefredaktor «Slapshot»

  1. ZSC Lions
  2. Fribourg-Gottéron
  3. Lugano
  4. Bern
  5. Kloten Flyers
  6. Zug
  7. Genf-Servette
  8. Davos
  9. Lausanne
  10. Ambri-Piotta
  11. Biel
  12. Rapperswil-Jona Lakers
  • Der Meister: Die ZSC Lions sind alterstechnisch, hierarchisch und spielerisch perfekt ausbalanciert. Dank eigenem Farmteam (GCK Lions) haben sie überdies eine Kadertiefe, von der die Konkurrenz nur träumen kann. Die erste Titelverteidigung seit 2001 (ZSC Lions) ist fällig.
  • Der HC Davos: Der HCD befindet sich im grössten Umbruch der Neuzeit: Der alte Meister-Kern existiert nicht mehr, stattdessen sind zahlreiche talentiertere und weniger talentierte Junge gekommen. Es wird sehr eng – doch wenn einer diese heikle Situation meistern kann, dann Arno Del Curto.
  • Die Lakers: Die Lakers werden die Qualifikation wieder auf dem letzten Platz beenden. Trotzdem wird die Mannschaft besser auftreten, öfter gewinnen und mehr Freude bereiten. Viele «Verlierer» wurden aussortiert, Trainer Eldebrink hat jetzt seine Wunschausländer und viel junges, formbares Spielermaterial.

Dino Kessler, Eishockey-Kolumnist «Blick»

  1. Fribourg-Gottéron
  2. ZSC Lions
  3. Kloten Flyers
  4. Lugano
  5. Zug
  6. Bern
  7. Davos
  8. Lausanne
  9. Genf-Servette
  10. Ambri-Piotta
  11. Biel
  12. Rapperswil-Jona Lakers
  • Der Meister: Meister wird der ZSC. Das Gros der Leistungsträger ist im besten Alter, grosse Änderungen blieben aus. Ausfälle kompensiert die Nachwuchsabteilung locker.
  • Der HC Davos: Es wird nicht lange dauern, bis alle am gleichen Strick ziehen. Etliche junge Spieler – der Kollateralschaden ist Inkonstanz.
  • Die Lakers: Die «Mission Lakers» ist im See versenkt, eine Strategie ist nicht erkennbar. Bleibt also alles wie zuvor.

Daniel Germann, Eishockey-Redaktor «Neue Zürcher Zeitung»

  1. Kloten Flyers
  2. Lugano
  3. ZSC Lions
  4. Bern
  5. Zug
  6. Davos
  7. Fribourg-Gottéron
  8. Biel
  9. Genf-Servette
  10. Rapperswil-Jona Lakers
  11. Lausanne
  12. Ambri-Piotta
  • Der Meister: Die ZSC Lions werden zwar nicht den Hunger haben, um die Qualifikation erneut zu gewinnen. Ihre Erfahrung und die Breite im Kader führt sie aber erneut zum Titel.
  • Der HC Davos: Die Substanz des HCD ist weiterhin gross genug, um jeden Gegner zu schlagen. Über die ganze Qualifikation aber ist sein Kader zu jung und unerfahren, um auch regelmässig zu punkten.
  • Die Lakers: Anders Eldebrink hat in Rapperswil-Jona begonnen, mit Sentimentalitäten zu brechen und das Kader zu entrümpeln. Die Lakers werden dafür bald mit einer Play-off-Qualifikation belohnt – aber noch nicht in diesem Winter.

Marcel Kuchta, Eishockey-Redaktor «Aargauer Zeitung»

  1. Kloten Flyers
  2. ZSC Lions
  3. Bern
  4. Zug
  5. Davos
  6. Fribourg-Gottéron
  7. Lugano
  8. Genf-Servette
  9. Lausanne
  10. Ambri-Piotta
  11. Rapperswil-Jona Lakers
  12. Biel
  • Der Meister: Meister wird der SC Bern, weil Trainer Guy Boucher den Bären wieder böse machen wird.
  • Der HC Davos: Der HCD kommt in die Halbfinals, weil sich die Verletzungshexe endlich mal wieder verabschiedet.
  • Die Lakers: Rapperswil-Jona wird nicht Letzter und steigt erneut nicht ab, weil Biel noch schwächer ist.

Philippe Ruckstuhl, Chefredaktor «Top Hockey»

  1. ZSC Lions
  2. Kloten Flyers
  3. Zug
  4. Fribourg-Gottéron
  5. Bern
  6. Lugano
  7. Lausanne
  8. Genf-Servette
  9. Davos
  10. Ambri-Piotta
  11. Rapperswil-Jona Lakers
  12. Biel
  • Der Meister: Die ZSC Lions. Warum? Ganz einfach: Sie haben die besten Verteidiger und die besten Stürmer. Dann wiederum muss ich auch sagen, dass «Top Hockey» bei der Meisterprognose zuletzt fast immer falsch lag …
  • Der HC Davos: Es wird schwierig, wenn du Grossmann, Bürgler und Guggisberg verlierst. Neuzugang Jörg ist kein Torjäger. Lausanne, Zug und Bern sind stärker als letzte Saison. Genf ist zwar schwächer, aber Trainer McSorley findet fast immer die Lösungen. Es wird um Platz 8 und 9 einen Kampf zwischen Lausanne, Genf und Davos geben.
  • Die Lakers: Wolf, Eigenmann, Weisskopf, Heitzmann, Hächler usw. Das sind alles gute NLB-Spieler. Und sie ersetzen auch die alten Spieler. Rappi ist jünger und stärker als letzte Saison. Dies trifft auf die anderen Teams in den hinteren Regionen aber auch zu. Lausanne ist stärker mit vier Top-Ausländern und mit Spielern an der Schwelle der Nationalmannschaft. Die Lakers kämpfen mit Biel um die Plätze 11 und 12.
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