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William Reais: Der Teamsportler unter den Sprintern

Sprint-Neueinsteiger William Reais hat in der abgelaufenen Saison seine Bestzeiten pulverisiert. Der 17-Jährige aus Chur ist ein Naturtalent. Wo führt der Weg des «Rohdiamanten» mit Wurzeln in Angola hin?

Südostschweiz
06.12.16 - 06:30 Uhr
Sport

Als William Reais im August 2015 ein erstes Mal beim Sprint-Training des BTV Chur erschien, fiel er nicht sogleich auf. «Er verpasste knapp die Limite für die Schweizer Nachwuchs-Meisterschaften und ärgerte sich masslos», erinnert sich Trainer Guido von Deschwanden.

Ein Jahr später schaffte Reais nicht bloss die Limite für die U18-Titelkämpfe – er räumte in Aarau auch gleich die Titel über 100 und 200 Meter ab.

Verrückt, dass ich die Titel trotz meiner Schwäche am Start gewann.

Was also ist passiert in nur einem Jahr? «William bringt eine natürliche Begabung mit und er liefert den Beweis, wohin es führt, wenn man technische Dinge erfolgreich umsetzt», lobt sein Trainer.

Trotzdem: Trainer und Athlet zeigen sich überrascht von der Leistungsexplosion, die sich den Bestzeiten von 10,87 respektive 21,89 Sekunden äussert. «Eigentlich verrückt», sinniert Reais, «dass ich die Titel trotz meiner Schwäche am Start gewann. Ich kam jeweils als Letzter aus den Startblöcken.»

Reais erzählt die Begebenheit frisch von der Leber. Die gute Laune, das ansteckende Dauerlachen und der lockere Umgangston sind nicht gespielt. Er ist so. «William ist eine Frohnatur und auch deshalb ein enormer Gewinn für unsere Gruppe», lobt sein Trainer.
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Senkrechtstarter und Frohnatur. Bild Olivia Item

Vom Fussballer zum Sprinter

Zum Sprint gestossen ist Reais bloss durch Zufall. Einer Mitschülerin war im Turnunterricht in der Sekundarschule die Begabung aufgefallen. Sie ermunterte Reais zum Probetraining beim BTV. Mit Sprint oder Leichtathletik an und für sich hatte der davor überhaupt nichts am Hut. «Ich bin vor allem am Mannschaftssport interessiert. Früher spielte ich Fussball bei Chur 97», sagt Reais.

Wo liegt das Limit von William Reais? Seriös beantworten kann sie weder der Athlet, sein Trainer noch jemand anders. Zu viele Fallstricke lauern auf dem Weg nach oben. Ein grosses Thema ist die Verletzungsgefahr. Die BTV-Trainerinstitution Von Deschwanden hält derweil fest: «Ein Athlet wie Reais ist ein Geschenk für jeden Coach.» (jok)

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