×

Vaduz wehrte sich eine Stunde lang

Das Super-League-Spiel zwischen den Young Boys und Vaduz sieht lange Zeit nicht nach einer klaren Sache aus. Gleichwohl steht es dank Guillaume Hoarau und einer späten Steigerung zuletzt 5:0.

Südostschweiz
30.10.16 - 15:48 Uhr
Fussball

Der vierte Sieg der Young Boys in Folge - das Europa-League-Spiel gegen APOEL Nikosia und den Cup-Match gegen die Grasshoppers eingerechnet - war hochverdient, wenn man es an den Spielanteilen und den Chancen misst. Auch das Offensivspektakel der letzten Heimspiele blieb in der zweiten Hälfte nicht aus.

Als Stürmer Yuya Kubo nach genau einer Stunde nach prächtiger Vorarbeit den Ball via Pfosten zum 2:0 ins Tor drückte, war dies die erste Szene, in der die Berner die Abwehr der Vaduzer überlaufen und aushebeln konnten. Damit waren der Bann für YB und der Widerstand von Vaduz gebrochen. Nur fünf Minuten danach erhöhte YBs Torschütze vom Dienst Guillaume Hoarau per Direktabnahme auf 3:0. Thorsten Schick leistete innert weniger Minuten zu beiden Toren die Vorarbeit. Der Österreicher hat sich auf der linken, bisweilen auch auf der rechten Seite hervorragend in die Mannschaft eingebracht. Wenn Miralem Sulejmani nach seiner Knieverletzung wieder fit sein wird, wird sich Trainer Adi Hütter mit einem Luxusproblem konfrontiert sehen.

Die Young Boys mussten sich gegen Vaduz lange Zeit viel mehr abmühen, um zu dominieren und zu guten Chancen zu kommen als bei den beiden Kantersiegen gegen GC (4:0, 5:0). Das lag daran, dass die Defensive der Liechtensteiner zumindest zu Beginn wesentlich stärker war als die der Grasshoppers. Der Vaduzer Trainer Giorgio Contini setzte seinen besten Mann Philipp Muntwiler ins Abwehrzentrum. Die Rechnung ging recht lange auf.

Bis sie nach genau einer halben Stunde in Führung hingen, hatten es die Berner auf zwei knappe Fehlschüsse und auf eine weitere, zumindest halbe Chance gebracht. Das 1:0 trug die Handschrift von Guillaume Hoarau. Der Franzose verwertete dank seiner stupenden Schusstechnik ein flaches Zuspiel von Linksverteidiger Jan Lecjaks mit einer wunderbaren, halb geschlenzten Innenrist-Direktabnahme aus etwa 20 Metern. Trotz der haushohen Feldüberlegenheit der Berner kam das Tor eher überraschend. Die Führung zur Pause verdankten die Young Boys also Hoaraus individueller Klasse, die sie in den Wochen der vielen 0:0 nicht zur Verfügung hatten. Auf der andern Seite kamen die Gäste nur sehr vereinzelt in den Strafraum der Berner.

Ihre Harmlosigkeit konnten die Liechtensteiner bis zuletzt nicht loswerden. Das Bemühen, sich in der Offensive mehr zu zeigen, war in der zweiten Halbzeit zu erkennen. Auswirkungen hatte es aber keine. Und indem sie die Defensive nur ein wenig lockerten, gewährten die Vaduzer den Young Boys die Räume für zügige Angriffe und Tore. Auch die eingewechselten Leonardo Bertone und Michael Frey reihten sich noch unter die Torschützen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Fussball MEHR