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Fredi Pargätzi: «Riesige Freude, aber auch Nervosität»

Genau einen Monat vor Beginn des 88. Spengler Cups in Davos hat das Organisationskomitee zu einer Medienkonferenz in Zürich eingeladen. OK-Chef Fredi Pargätzi erwartet ein spezielles Turnier, wie er im Interview erklärt.

Südostschweiz
27.11.14 - 18:00 Uhr

Eishockey. – Die Vorfreude auf den 88. Spengler Cup zwischen Weihnachten und Neujahr in Davos war an der Medienkonferenz am Mittwoch beim Schweizer Fernsehen im Sportstudio in Zürich spürbar.

Fredi Pargätzi, wie gross ist die Vorfreude auf Ihren 23. Spengler Cup als OK-Chef? Fredi Pargätzi: Die ist riesig im Wissen, dass wir die wichtigsten Pflöcke eingeschlagen haben. Andererseits spüre ich aber auch eine gewisse Nervosität. Doch die gehört dazu; im Sport braucht es eine gewisse Spannung. Wir stehen vor einem speziellen Turnier mit sehr spannenden Mannschaften und gar einem «exotischen» Team, jenem von Medvescak Zagreb.

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Teams aus? Die sportliche Wertigkeit steht an erster Stelle. Ich versuche die bestmöglichen Teams zu verpflichten, die verfügbar sind, und achte auf einen guten Mix, was die verschiedenen Eishockey-Philosophien betrifft. Den verkörpern in diesem Jahr zum Beispiel allein schon die drei KHL-Teams Salawat Julajew Ufa aus Russland, Jokerit Helsinki aus Finnland und Mesvescak Zagreb aus Kroatien. Das Team Canada und der HC Davos sind am Turnier Dauerbrenner und Publikumsmagnete. Und Genf-Servette hat sich die Einladung als Titelverteidiger redlich verdient.

Gehen Sie bei der Bildung des Teilnehmerfeldes direkt auf die Klubs zu? Es gibt Klubs, die wir zum Teil schon seit längerer Zeit auf unserem Radar haben. Diese gehen wir direkt an. Zahlreiche Klubs melden sich aber auch bei uns, weil sie gerne am Spengler Cup teilnehmen möchten. Das Interesse ist nach wie vor gross. Das grössere Problem bildet die Umsetzung, weil die Meisterschaft in fast allen Nationen zwischen Weihnachten und Neujahr läuft. Die Spengler-Cup-Teams müssen deshalb in ihren Liga Spiele vor- oder nachholen.

1990 amteten Sie erstmals als OK-Präsident am Spengler Cup. Was hat sich seither am meisten verändert? Schon 1990 war der Spengler Cup ein sportlich wertvolles Turnier auf sehr hohem Niveau. Da konnten wir nicht viel verändern. 1990 war die Altjahrswoche noch ein vom Internationalen Eishockeyverband geschützter Termin. Das ist nicht mehr der Fall und macht es, wie schon gesagt, schwieriger, die Teams zu verpflichten. Wesentliche Fortschritte machten wir im Umfeld bezüglich Vermarktung und Hospitality, das heutzutage für einen solchen Anlass von enormer Bedeutung ist.

Seit 1984 ist das Team Canada am Spengler Cup. Jetzt gibt es im NLA-Eishockey aber immer weniger kanadische Spieler. Bereitet Ihnen diese Entwicklung Sorgen? Ich weiss nicht, ob es sich hierbei nur um einen momentanen Trend oder um die Zukunft des Schweizer Eishockeys handelt. Sorgen macht es möglicherweise den Verantwortlichen des Team Canada. Sie können nur eine starke Mannschaft an den Spengler Cup bringen, wenn die Ressourcen in der Schweiz möglichst gross sind. Sonst müssen sie Spieler aus Nordamerika oder aus anderen europäischen Ligen selektionieren, was erfahrungsgemäss recht schwierig ist.

Wie läuft der Vorverkauf? Im Sitzplatzbereich ist die Nachfrage – wie immer – unglaublich gross. Wir könnten wesentlich mehr Tickets verkaufen, wenn wir mehr Plätze zur Verfügung hätten. Da haben wir ein Luxusproblem. Bezüglich Stehplatztickets befinden wir uns auf Kurs. Noch sind nicht alle Spiele ausverkauft. Wir gehen davon aus, dass wir wieder auf einem ähnlichen Ergebnis landen werden wie im Vorjahr. Da hatten wir eine Stadionauslastung von 97 Prozent.

Neu gibt es am 30. Dezember ein Legendenspiel zwischen dem HC Davos und dem EHC Arosa. Die Idee entstand aus der Kampagne «150 Jahre Wintertourismus in der Schweiz» von Schweiz Tourismus. Davos ist einer der Pionierorte des Wintertourismus, der gerade im Eishockey stets eine wichtige Rolle spielte. Da passt ein Legendenspiel zwischen dem HCD und Arosa hervorragend. (ca)

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