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HCD-Verteidiger Samuel Guerra: Ein Herz für Flüchtlinge

Samuel Guerra, 22-jähriger Verteidiger beim HC Davos, hat zuletzt mit einer mysteriösen Verletzung und dem angekündigten Wechsel zu den ZSC Lions für Schlagzeilen gesorgt. Neben dem Eis zeigt er zudem ein Herz für die vielen jungen Flüchtlinge im Transitzentrum in Davos Laret und hat sie zu Spiel und Training eingeladen.

Südostschweiz
27.11.15 - 15:01 Uhr
Eishockey

Am 4. Dezember, wenn der HC Davos den Lausanne HC zum NLA-Meisterschaftsspiel empfängt, werden auch zahlreiche junge Flüchtlinge aus dem Transitzentrum Laret im Publikum sitzen. Verteidiger Samuel Guerra hat sie gemeinsam mit dem Verein «IG Offenes Davos» eingeladen. Zudem ist später im Dezember ein gemeinsames Eistraining mit den Flüchtlingen und Spielern des HC Davos geplant. Guerra: «So können sie sehen, was Eishockey ist.»

«Die Idee entstand spontan», sagt Guerra. «Ich sah die Flüchtlinge immer wieder auf dem Fussballplatz spielen und fragte mich, wie sie wohl im Winter Sport treiben könnten.» Gerade jene jungen Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern im Transitzentrum leben, hätten ihn berührt, sagt Guerra: «Der Fussball scheint ihre einzige Möglichkeit zu sein, Sport zu treiben und sich ein wenig bei den Einheimischen integrieren zu können. Wenn wir ihnen Schlittschuhlaufen beibringen können, finden sie vielleicht Gefallen und gehen nachher selbständig auch auf die Eisbahn.»

Guerra wird seinerseits am 6. Dezember auch die Flüchtlinge besuchen, wenn diese gemeinsam mit der «IG Offenes Davos» im evangelischen Kirchgemeindehaus ab 12 Uhr den Sonntagstisch organisieren werden. Es handelt sich dabei um ein preisgünstiges Mittagessen für jedermann.

Wechsel zu den ZSC Lions

Sportlich sorgte Guerra zuletzt für zwei Schlagzeilen: Eine Blessur und ein Transfer. Am Samstag, 28. November, will er zuhause gegen den SC Bern sein Comeback nach einer mysteriösen Verletzung geben. Am 17. Oktober war er gegen den EV Zug in der Verlängerung als hinterster Spieler ohne gegnerische Einwirkung zusammengebrochen und hatte damit den gegnerischen Siegtreffer ermöglicht. «Es war, als hätte mir jemand einen Elektroschock verpasst», sagt Guerra rückblickend auf jenen Schockmoment, bei dem er sich einen Bandscheibenriss und eine Muskelzerrung im Rücken zuzog.

Kürzlich wurde zudem bekannt, dass Guerra den HC Davos Ende Saison nach sieben Jahren verlassen und zu den ZSC Lions wechseln wird. Auch wenn es für ihn ein äusserst schwieriger Entscheid gewesen sei, habe er gute Gründe dafür, sagt Guerra. (Kristian Kapp)

Mehr zu Samuel Guerras Verletzung, die Gründe für seinen Wechsel zu den ZSC Lions und was er sich in Zürich erhofft, in der Printausgabe der «Südostschweiz» vom Samstag.

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