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Timo Meier: «Du musst den Draft einfach geniessen»

Der 18-jährige Timo Meier wird in der Nacht auf Samstag im NHL-Draft so gut wie sicher in der ersten Runde gezogen. Der Ostschweizer Eishockeyaner hat eine enorme Entwicklung hinter sich.

Südostschweiz
26.06.15 - 07:42 Uhr
Eishockey

Die Fortschritte, die im Schweizer Eishockey in den letzten Jahren erzielt worden sind, widerspiegeln sich im NHL-Draft, der am Wochenende in Sunrise in Florida über die Bühne geht. Nach Nino Niederreiter (2010/Nummer 5), Sven Bärtschi (2011/13), Mirco Müller (2013/18) und Kevin Fiala (2014/11) dürfte Timo Meier aus Herisau als fünfter Schweizer in den letzten sechs Jahren als einer der 30 Erstrunden-Drafts nach vorne gerufen werden. Insgesamt wäre er der achte Schweizer, dem diese Ehre zuteil kommen würde.

Der 1,86 Meter grosse und 95 Kilogramm schwere Meier hat in der vergangenen Saison für das Juniorenteam Halifax Mooseheads in 75 Partien 54 Tore und 57 Assists erzielt. Sein Stil – der Herisauer setzt gerne den Körper ein – scheint prädestiniert für das Spiel auf den kleineren Eisfeldern. «Ich bin sehr verbissen», sagte Meier. «Wenn ich ein Ziel habe, bin ich sehr fokussiert und arbeite ich hart. Ich sehe mich als komplettes Paket.»

Meier bestritt in der abgelaufenen Saison im Vorfeld des All Star Games der NHL das Top Prospects Game der 40 vielversprechendsten Talente in den drei grossen nordamerikanischen Nachwuchsligen (WHL, OHL, QMJHL). Beim 6:0 erzielte er dabei ein Tor und zwei Assists. Von Herisau und via Pikes Oberthurgau wechselte Meier zu den Rapperswil-Jona Lakers. Im vergangenen Jahr zog er weiter nach Halifax in die kanadische Juniorenliga. Erfüllt sich Meiers Traum von einer Karriere in Übersee bis Frühjahr 2018 nicht, kehrt er zu den Lakers zurück.

Meier dürfte nicht als einziger Schweizer im Draft gezogen werden. Gute Chancen werden auch Verteidiger Jonas Siegenthaler und Center Denis Malgin eingeräumt, die in der vergangenen Saison bei den ZSC Lions überzeugt und viele Scouts ins Hallenstadion gelockt haben. Der 1,90 Meter grosse Siegenthaler könnte im besten Fall in der zweiten Runde zum Zug kommen. Malgin dagegen muss sich wegen seiner Grösse (1,75 Meter) wohl länger gedulden, obwohl er über exzellente Hände und eine enorme Spielintelligenz verfügt. Pius Suter, der nach zwei Jahren bei den Guelph Storms in die Organisation der ZSC Lions zurückkehrt, kann sich ebenfalls Hoffnungen auf einen Draft machen. Die Berücksichtigung von weiteren Schweizern käme einer Überraschung gleich. Als Nummer 1 wird mit grosser Wahrscheinlichheit Conner McDavid von den Erie Otters gezogen. (si)

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