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Ein Zwei-Tore-Polster für die Young Boys

Die Young Boys gehen als Favorit ins Rückspiel der Europa-League-Playoffs. Die Ausgangslage für die heutige Auswärtspartie gegen Ungarns Meister Debrecen sollte ihnen reichen, um weiterzukommen.

Südostschweiz
28.08.14 - 08:22 Uhr

Fussball. – Damit stehen die Berner kurz davor, zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren in die Gruppenphase der Europa League vorzustossen.

Rein mathematisch wäre das dritte Weiterkommen der Young Boys nach 2010 und 2012 - im Zweijahres-Rhythmus also - logisch, auch das Hinspiel-Ergebnis von 3:1 spricht dafür. Aber der Fussball folgt nicht immer einer Logik, dem sind sich die Exponenten von YB bewusst. «Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es nicht einfach ist, wenn man das erste Spiel dominant gestalten konnte», sagte Raphael Nuzzolo vor dem anderthalbstündigen Charterflug von Bern-Belp in den Osten Ungarns.

Der Neuenburger sprach damit die Playoffs von 2012 an. Vor zwei Jahren waren die Young Boys nach dem 3:0-Auswärtssieg gegen den dänischen Vertreter Midtjylland im Heimspiel erheblich unter Druck geraten, sie schafften unter Martin Rueda den Sprung in die Top 48 aber trotz der 0:2-Niederlage im Stade de Suisse. Deshalb setzen die Berner diesmal alles daran, nichts mehr anbrennen zu lassen. Das 3:1 ist eine (zu) gute Ausgangslage. «Wir sind die bessere Mannschaft. Das müssen wir nun auswärts beweisen», so Nuzzolo.

Trainer Uli Forte warnte schon nach dem Hinspiel vor einer Woche tunlichst davor, den Gegner und die Aufgabe zu unterschätzen, und wiederholte sich: «Wenn wir das Gefühl haben, wir seien durch, dann täuschen wir uns gewaltig. Das wird ein hartes Stück Arbeit.» Auf welche Weise YB weiterkommt, spielt für den Zürcher eine untergeordnete Rolle. Die Marschrichtung ist klar: Sein Team soll bestimmend auftreten, das erste Tor schiessen und Debrecen damit «den Wind aus den Segeln nehmen, ihnen aber gleichzeitig auch nicht ins offene Messer laufen».

Die Partie im neuen Nagyerdei-Stadion, dessen Heimsektor wegen rassistischer Vorfälle im Champions-League-Qualifikationsspiel gegen das nordirische Cliftonville gesperrt sein wird, könnte für YB im schlechtesten Fall zu einer weiteren Gratwanderung werden. Von den letzten sechs Partien in drei verschiedenen Wettbewerben hat Fortes Mannschaft fünf für sich entschieden - und gewissermassen eine Entdeckung gemacht. «Wir schaffen es mittlerweile, auch dann zu gewinnen, wenn wir nicht unser bestes Spiel abliefern», stellte Raphael Nuzzolo fest. «Alle schwärmen vom FC Basel, doch auch er siegt nicht immer auf überzeugende Weise. Gerade im Cup gegen Bavois war es für uns deshalb einfach wichtig zu gewinnen. Egal, auf welche Art.» (si)

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