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Diego Benaglio erklärt Nati-Rücktritt

Die Schweizer Nationalmannschaft geht ohne ihre langjährige Nummer 1 in die Zukunft: 19 Tage vor dem ersten EM-Qualifikationsspiel gegen England gibt Goalie Benaglio seinen Rücktritt bekannt.

Südostschweiz
20.08.14 - 19:21 Uhr

Fussball. – Das 0:1 in den WM-Achtelfinals gegen Argentinien am 2. Juli in São Paulo war somit das 61. und letzte Länderspiel des bald 31-jährigen Torhüters des VfL Wolfsburg. «Ich bin nicht mehr der Jüngste und möchte mich noch stärker auf meine Aufgabe beim Verein fokussieren. Und es spielt auch mit, dass ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen möchte», begründete Benaglio seinen Schritt («suedostschweiz.ch» berichtete).

In Wolfsburg ist Benaglio Captain des letztjährigen Bundesliga-Fünften. In dieser Saison stehen für die «Wölfe» Spiele in der Europa League an, für deren Gruppenphase sie bereits qualifiziert sind. «Ich bin zwar kerngesund, aber als über 30-jähriger Torhüter brauche ich auch etwas mehr Zeit zur Regeneration als früher», sagte Benaglio. Er hat mit Wolfsburg noch einen Vertrag bis 2016

Unter Nationalcoach Jakob Kuhn absolvierte Benaglio am 3. Juni 2006 in einem Testspiel gegen China sein erstes Länderspiel für die Schweiz. Vor der EM 2008 im eigenen Land machte ihn Kuhn zur Nummer 1; Benaglio, damals noch beim portugiesischen Erstligisten Nacional Funchal unter Vertrag, löste Pascal Zuberbühler ab.

Nach der EM in der Schweiz bestritt der Zürcher mit der Schweiz die WM-Endrunden 2010 und 2014. Bei beiden Turnieren spielte er auf Top-Niveau. Höhepunkt war dabei der «Shutout» beim 1:0 im WM-Startspiel 2010 gegen den späteren Weltmeister Spanien.

Der Rücktritt von Benaglio aus dem Nationalteam kommt überraschend. In eine Goalie-Krise wird er die Schweizer Nationalmannschaft gleichwohl nicht stürzen. Mit Yann Sommer (Mönchengladbach), Roman Bürki (Freiburg) und Marwin Hitz (Augsburg) verfügt die Schweiz über drei weitere Torhüter in der 1. Bundesliga. «Ich weiss deshalb, dass ich das Team nicht im Stich lasse», so Benaglio.

Der neue Nationalcoach Vladimir Petkovic spricht dagegen von einer «schlechten Nachricht zu einem schlechten Zeitpunkt». Er weiss aber auch um die komfortable Situation auf dieser wichtigen Position. «Wir sind da sehr gut aufgestellt.» Es ist davon auszugehen, dass Petkovic den 25-jährigen Sommer (6 Länderspiele) zur Nummer 1 macht. (si)

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