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Die Finalisten im Vergleich - Position für Position

Deutschland geht heute Abend als Favorit in den WM-Final. Im Vergleich mit Argentinien ist die DFB-Auswahl auf acht von elf Positionen im Vorteil.

Südostschweiz
13.07.14 - 12:35 Uhr

Fussball. – Manuel Neuer - Sergio Romero: Argentinien hat zwar an dieser WM bislang weniger Gegentore kassiert als Deutschland (3:4), dennoch liegen auf der Goalie-Position die Vorteile bei Deutschland. Neuer hat lauter Weltklasse-Leistungen aneinander gereiht. Im Achtelfinal gegen Algerien bewährte er sich auch als eine Art Libero, im Viertelfinal gegen Frankreich verhinderte er mit brillanten Paraden eine Verlängerung. In bedeutenden Spielen hat Neuer wesentlich mehr Erfahrung vorzuweisen. Romero war in der abgelaufenen Saison bei Monaco nur die Nummer 2. Er wirkt an dieser WM sicher, er wurde aber auch eher selten ernsthaft geprüft. Im Penaltyschiessen des Halbfinals gegen Holland wurde er mit zwei Paraden zum Helden. Vorteil Deutschland. 1:0.

Philipp Lahm - Pablo Zabaleta: Lahm, der Captain der Deutschen, zählt seit Jahren zu den weltweit stärksten Aussenverteidigern. Dies unterstrich er in den letzten Spielen wieder, nachdem er davor an dieser WM im defensiven Mittelfeld aufgestellt worden war. Zabaleta, eine Säule beim englischen Meister Manchester City, hatte in der WM-Gruppenphase gewackelt. Den Sieg gegen den Iran gefährdete er mit einem penaltywürdigen Foul an Dejagah. Er steigerte sich aber im Laufe des Turniers. Vorteil Deutschland. 2:0.

Jerome Boateng - Ezequiel Garay: Boateng überzeugt an dieser WM durch Zuverlässigkeit, egal ob rechts hinten oder im Abwehr-Zentrum. Garay, der nach der WM von Benfica Lissabon zu Zenit St. Petersburg wechseln wird, hat bewiesen, dass er eine Verteidigung zusammenhalten kann. Er gilt mit seiner Kopfball-Stärke auch als Waffe bei Standard-Situationen. Vorteil Argentinien. 2:1.

Mats Hummels - Martin Demichelis: Hummels ist der Chef im deutschen Abwehr-Zentrum. Als der Dortmunder gegen Algerien krank fehlte, machte sich dies negativ bemerkbar. Er hat an dieser WM schon zwei Kopf-Tore erzielt, so das entscheidende 1:0 gegen Frankreich. Routinier Demichelis war zu Beginn der WM Reservist gewesen, ehe er im Viertelfinal gegen Belgien seine Chance erhielt und diese konsequent nutzte. Ein solches Comeback in der Nationalmannschaft hatten ihm viele nicht mehr zugetraut. Vorteil Deutschland. 3:1.

Benedikt Höwedes - Marcos Rojo: Höwedes war bei der Zusammenstellung der deutschen Startelf vor der WM einer der grössten Wackelkandidaten gewesen, er konnte aber an der Endrunde positiv überraschen. Der Schalker spielt bisher einen soliden Part. Auch der aufstrebende Rojo widerlegte seine Kritiker. Der Profi von Sporting Lissabon tritt sehr unbekümmert auf. Er wirkt aber zuweilen etwas nonchalant. Vorteil Deutschland. 4:1.

Sami Khedira - Luca Biglia: Seit Biglia an Stelle von Fernando Gago in die Startformation gerückt ist, scheint Argentinien als Kollektiv kompakter zu sein. Dennoch ist Deutschland im Vorteil. Khedira ist an sich auf dieser Position einer der stärksten Spieler überhaupt. Vom Kreuzbandriss im Dezember hat er sich erholt. In Brasilien wird er von Spiel zu Spiel besser. Gegen Brasilien war er sogar Torschütze und Assistgeber. Vorteil Deutschland. 5:1.

Bastian Schweinsteiger - Javier Mascherano: Eines der wichtigsten Duelle des Finals. Beide sind dafür verantwortlich, dass in der Mannschaft die defensive Organisation stimmt. Schweinsteiger ist in der Vorwärtsbewegung etwas stärker, dafür kann sich Mascherano problemlos auf die Höhe der Innenverteidiger fallen lassen, wenn Argentinien unter Druck gerät. Bei den Deutschen redet man mehr von Toni Kroos oder zuletzt von Khedira als von Schweinsteiger, Mascherano ist bei Argentinien nicht Captain, war aber zuletzt eher der Chef als Lionel Messi. Vorteil Argentinien. 5:2.

Toni Kroos - Enzo Perez: Kroos ist der wohl kompletteste Spieler an dieser WM. Er bereitet Tore vor, vor allem mit stehenden Bällen, und zeichnete sich gegen Brasilien als Doppel-Torschütze aus. Er kann hinter der Spitze agieren oder defensiver spielen neben Khedira und Schweinsteiger. Perez kam erst im Viertelfinal gegen Belgien erstmals zum Einsatz. Offensiv kann er den verletzten Angel di Maria nicht ersetzen. Vorteil Deutschland. 6:2.

Thomas Müller - Ezequiel Lavezzi: Müller hat schon fünf Tore erzielt, doch noch mehr wird er an dieser WM für seine Laufwege vom Flügel ins Zentrum bewundert. Lavezzi hatte seine auffälligste Szene, als er im Spiel gegen Nigeria den Trainer Alejandro Sabella mit Wasser bespritzte. Auf dem Flügel arbeitet Lavezzi viel und hart- vor allem nach hinten. Gelungene Offensiv-Aktionen hat man von ihm aber noch fast keine gesehen. Vorteil Deutschland. 7:2.

Mesut Özil - Lionel Messi: Beide blieben an dieser WM unter den Erwartungen. Özil steht klar im Schatten von Thomas Müller, Toni Kroos, Miroslav Klose oder auch Joker André Schürrle. Messi spielte eine hervorragende Vorrunde, in der K.o.-Phase jedoch sank sein Einfluss von Spiel zu Spiel. Dennoch kann von ihm jede Sekunde etwas Entscheidendes ausgehen - von Özil eher nicht. Vorteil Argentinien. 7:3.

Miroslav Klose - Gonzalo Higuain: Das Duell zweier Top-Stürmer aus der Serie A. Beide begannen die WM auf der Ersatzbank. Klose ist seit dem Systemwechsel nach den Achtelfinals (von 4-3-3 auf 4-2-3-1) gesetzt, Higuain gehört der Verletzung von Sergio Agüero nach den Gruppenspielen zur Startformation. Von der Spielart her sind sie ähnlich und vor allem stark im Abschluss. Deshalb dürfte im Final der Stürmer mehr zum Zuge kommen, dessen Team spielbestimmend ist. Das spricht für Klose. Vorteil Deutschland. 8:3. (si)

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