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Der FCZ will seine grosse Chance nicht verspielen

Zürich besitzt gegen Spartak Trnava alle Optionen für den Vorstoss in die Europa-League-Gruppenphase. Die Vorteile nach dem 3:1-Auswärtserfolg sind nur mit einem schwachen Auftritt zu verspielen.

Südostschweiz
28.08.14 - 08:21 Uhr

Fussball. – Mit einer wesentlich grösseren Kulisse als im Hinspiel ist heute im St. Galler «Exil» nicht zu rechnen. Knapp 3000 Tickets setzte der FCZ ab. Das Interesse hält sich nach der Steilvorlage (3:1 im ersten Duell) offenbar in Grenzen. Trainer Urs Meier ist trotz des finanziellen Verlustgeschäfts im Element. Ihm behagt die internationale Luft. «Auf dieser Bühne pulsiert es. Im Europacup sind Adrenalin-Schübe möglich, die man sonst nur selten erlebt.»

Der zu Beginn seiner Amtszeit vereinzelt als Billig-Lösung verspottete und von einigen Experten unterschätzte FCZ-Trainer peilt in seinem dritten Jahr beim Stadtklub den zweiten Höhepunkt an. Ein paar Monate nach dem Cupsieg will der akribische Arbeiter seinen Verein nach einer längeren internationalen Dürreperiode in die Gruppenphase der Europa League zurückführen.

In der Slowakei hat der FCZ weit mehr als die Pflicht erfüllt. Im Osten gab es für den spektakulären Stil Applaus. Amine Chermiti war als dreifacher Torschütze hauptbeteiligt an der ausgezeichneten Ausgangslage. Der tunesische Stürmer blüht auf. Im Spätsommer 2013 kehrte er aus dem Camp des tunesischen Nationalteams mit einer Sprunggelenk-Verletzung zurück, die ihn während fast zwölf Monaten behinderte.

Das medizinische Bulletin hat sich normalisiert. Seit ein paar Wochen ist der frühere Hertha-Stürmer kaum mehr aufzuhalten - weder im In- noch im Ausland. Urs Meier strahlt, wenn er an die Treffer des Nordafrikaners denkt: «Sie waren sehenswert und kamen alle zum richtigen Zeitpunkt.» Chermitis Comeback ist bemerkenswert. Das wachsende Selbstvertrauen ist spürbar, der 26-jährige ist wieder ein Faktor. Er und Yassine Chikhaoui, seit seiner Beförderung zum Captain belastbarer denn je, machen den FCZ in positiver Hinsicht unberechenbarer.

Von der freundlichen Lage lässt sich Meier nicht blenden. Das schwierige erste Quartal vor einem Jahr hat der Trainer nicht vergessen: «Wir litten unter den vielen verletzungsbedingten Absenzen. Dazu hatten wir Abgänge zu verarbeiten. Dann fehlten die Resultate, unnötige Hektik kam auf.» Ihm sei immer klar gewesen, dass es äusserst schwierig sein würde, trotz der teils prominenten Ausfälle die Balance innerhalb der Equipe halten zu können. (si)

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