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Dario Colognas nächste Chance

Nur eine Woche nach seinem dritten Platz über 15 km klassisch erhält Dario Cologna am Samstag in der Skating-Technik eine weitere Chance auf den Heimsieg in Davos.

Südostschweiz
19.12.14 - 11:58 Uhr

Langlauf. – Dario Cologna ist zu ehrgeizig und zu sehr erfolgreicher Spitzensportler, als dass er eine andere Antwort geben würde: «Wenn ich starte, will ich immer gewinnen», sagt er mit einem leicht verlegenen Lächeln. Der dreifache Olympiasieger weiss aber, dass dieser erste Sieg auf der Heimloipe im Flüela-Tal alles andere als selbstverständlich wird.

Noch leicht stärker

Mit dem dritten Platz erreichte Cologna am vergangenen Samstag zum vierten Mal (je zweimal 2. und 3.) einen Podestplatz. «Zu Beginn hatte ich eher Mühe in Davos, aber mittlerweile habe ich einige schöne Erinnerungen.» Im Februar 2013 lief er über 15 km in der Skating-Technik und im Sprint auf den zweiten Platz. «Da holte ich mir das Selbstvertrauen für den WM-Titel in Val di Fiemme.»

Gerne erinnert sich Cologna an die alte, längere Strecke. So kommen dem 28-jährigen Bündner die prekären Schneebedingungen, unter denen bereits die Präparierung der bestehenden 5-km-Runde einem kleinen Wunder gleichkommt, nicht gerade entgegen. Im Moment glaubt er sich in der klassischen Technik, in der letzte Woche gelaufen wurde, sowieso noch leicht stärker. Die Sprint-Strecke vom Sonntag stuft Cologna erst recht als zu kurz und zu einfach für seine Fähigkeiten ein. Bereits die Qualifikation für die Viertelfinals, was dem Münstertaler in dieser Saison noch nie gelang, wäre wohl ein Erfolg.

Gutes Gefühl

Cologna ist noch nicht ganz auf dem Form-Höhepunkt angelangt. Er wolle zwar gewinnen, das heisse aber nicht, dass er mit einem weiteren Podestplatz nicht zufrieden sein könnte. Er hat nach Davos weitere grosse Ziele. «Ich habe ein gutes Gefühl, dass es bis zur Tour de Ski gut kommt», glaubt Cologna. Das Heimrennen kommt vielleicht ein oder zwei Wochen zu früh.

Ebenfalls Chancen auf eine Top-Ten-Platzierung hat Toni Livers. Der Bündner Oberländer, der 2007 über 15 km Skating in Davos sein einziges Weltcup-Rennen gewonnen hatte, belegte am letzten Samstag in seiner schwächeren Technik den guten 25. Rang. «Das war gut für das Selbstvertrauen und der Beweis, dass das Sommertraining richtig war», zeigt er sich optimistisch.

Boners unverhoffte Chance

Dank der Verlegung der Weltcup-Läufe aus dem französischen La Clusaz nach Davos unverhofft doch noch zu einem Heimauftritt kommt Seraina Boner. Die Klosterserin hat vor Wochenfrist im nur rund 40 Kilometer Luftlinie entfernten Livigno (Italien) den ersten Lauf der Ski-Classics-Langstreckenserie gewonnen. Ihre Priorität liegt zwar auf diesen Rennen, als zweite Wahl will sie den Weltcup aber nicht bezeichnen.

«Er ist eher so etwas wie ein Bonus», versichert die 32-jährige Bündnerin. Die Ski Classics werden in der klassischen Technik gelaufen, doch «auf kürzere Distanzen spielt die Technik bei mir nicht so eine Rolle», sagt Boner. Sie rechnet sich deshalb gute Chancen aus, in Davos das erste von zwei Top-25-Resultaten im Weltcup zu holen, die zur WM-Qualifikation nötig sind.

Ziemlich ratlos

Diese braucht auch die beste Schweizer Sprinterin Laurien van der Graaff. Die Davoserin konnte sich in dieser Saison noch nie für die Viertelfinals der besten 30 qualifizieren und wirkte zuletzt ziemlich ratlos. Auch die auf sie zugeschnittene Strecke brachte am vergangenen Wochenende keine Wende zum Guten. Am Sonntag muss sie deshalb dringend ihre zweite Chance packen. (ck)

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