Linthebene steht noch für Jahre unter gleich viel Strom

Sie prägen das Landschaftsbild der Linthebene: Wie metallene Mammutbäume ragen dutzende hohe Strommasten aus der mehrheitlich grünen Fläche. Zahlreiche Freileitungen verlaufen durchs Gebiet: mit Mittel-, Hoch- und Höchstspannung. Allein vom Unterwerk Grynau in Uznach führen zehn dieser «Stromautobahnen» weg – in alle Himmelsrichtungen. 

Jetzt keimte Hoffnung auf, der «Metallwald» in der Linthebene könnte sich in den nächsten Jahren etwas lichten. Denn die nationale Netzbetreiberin Swissgrid, die erstmals ein Hochspannungsnetz für die ganze Schweiz plant, will dieses nicht nur ausbauen, sondern dabei auch «überflüssige» Leitungen abbrechen. 

Beispiel, wie mans nicht macht

Und in der Linthebene verlaufen gleich zwei Höchstspannungsleitungen parallel zueinander – im Abstand von nur wenigen hundert Metern. Doppelt gemoppelt? «Die Linthebene ist ein gutes Beispiel, wie man Freileitungen heute nicht mehr ziehen würde», sagt auch Swissgrid-Sprecher Andreas Schwander. 

Verschwinden wird aber keine der beiden Höchstspannungsleitungen in der Linthebene bald. «Swissgrid hat in diesem Gebiet kein entsprechendes Projekt geplant», sagt Schwander. Es gäbe Dringlicheres.

Anders im Nachbarkanton: «Das Glarnerland profitiert dank dem Netzanschluss des neuen Pumpspeicherwerkes Linth-Limmern», ergänzt Schwander. Vorab die Region zwischen Linthal und Schwanden: Dort werden im Laufe dieses Jahres alte Stromleitungen, die heute noch im Tal nahe bei Wohnhäusern stehen, abgerissen. Verteilnetzleitungen wurden in den Boden verlegt und die neue Höchstspannungsleitung mit 380 Kilovolt führt hoch oben dem Hang entlang, fernab von Wohnsiedlungen. (rol)