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Zahl der HIV-Diagnosen im ersten Halbjahr stabil

2012 waren erstmals seit Jahren wieder mehr neue HIV-Infektionen festgestellt worden. Der Trend scheint sich nun aber nicht zu bestätigen: Die Zahl der neuen HIV-Diagnosen blieb im ersten Halbjahr 2013 mit 331 Fällen stabil.

Südostschweiz
18.11.13 - 11:23 Uhr

Bern. – Hochgerechnet auf das ganze Jahr ergibt das 660 Diagnosen, was verglichen mit den 645 neuen Fällen im Jahr 2012 als stabile Entwicklung zu werten ist. Dies schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem am Montag veröffentlichten Bulletin. Diese Tendenz zeigt sich bei Heterosexuellen wie auch bei Männern, die Sex mit Männern haben und Personen, die Drogen injizieren.

Mehr Tests durchgeführt

Zugenommen hat bei Männern, die Sex mit Männern haben, jedoch die Zahl der frischen HIV-Infektionen, also solche, die weniger als etwa ein Jahr zurück liegen. Das BAG geht jedoch davon aus, dass dies damit zusammenhängt, dass bei dieser Gruppe mehr Tests durchgeführt worden sind.

Bei Heterosexuellen nimmt die Zahl der frischen Infektionen dagegen weiter ab, während die Zahl älterer Ansteckungen im gleichen Ausmass zunimmt. Laut BAG hängt dies damit zusammen, dass ein grosser Anteil der Diagnosen bei Heterosexuellen Personen mit Migrationshintergrund betrifft. Bei diesen werden in der Regel keine frischen Infektionen festgestellt.

Bei Heterosexuellen gehen auch die Syphilis-Diagnosen zurück, während sie bei Männern, die Sex mit Männern haben, leicht zunehmen. Von Gonorrhö (Tripper) betroffen sind dagegen vor allem Heterosexuelle. Das BAG rechnet mit rund 1670 Fällen bis Ende Jahr, was einer Zunahme um 10 Prozent gegenüber 2012 entsprechen würde. Weiter zugenommen haben auch die Chlamydieninfektionen.

Wechselnde Sexualpartner

All diese Krankheiten werden in den meisten Fällen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Daten über den Kondomgebrauch stehen dem BAG für die Gruppe der 18- bis 20-Jährigen zur Verfügung. Dieser liegt bei jungen Männern über die Jahre stabil bei 63 Prozent, bei Frauen um 50 Prozent.

In diesen Zahlen sind auch die Angaben von Personen in festen Partnerschaften enthalten. Die Erhebung zeigt jedoch auch, dass nur etwa 3 von 4 Frauen beim Sex mit Gelegenheitspartnern ein Kondom benutzen. Beim Männern liegt der Anteil etwas höher.

Allerdings geben junge Männer auch immer öfter an, schon einmal für Sex bezahlt zu haben. Auch die Zahl der Sexualpartner ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Etwa ein Drittel der Männer geben an, in den letzten 12 Monaten drei oder mehr Sexualpartner gehabt zu haben. Das sind doppelt so viele wie im Jahr 2000. (sda)

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