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Viel Geld für missglücktes Geothermieprojekt

Das gescheiterte Geothermieprojekt der Stadt St. Gallen kostet rund 60,2 Millionen Franken. Davon soll der Bund 16 Millionen über eine Risikogarantie decken. Der Rest geht zu Lasten der Stadt. Noch am Laufen sind Untersuchungen über eine mögliche Erdgasförderung.

Südostschweiz
22.12.14 - 11:14 Uhr

St. Gallen. – Dies geht aus der am Montag veröffentlichten Vorlage «Abschreibung des Geothermieprojekts» des Stadtrats hervor. Der Stadtrat hatte im Mai 2014 beschlossen, das Projekt abzubrechen. Durch die rund 4450 Meter tiefe Bohrung hatte nicht genügend Heisswasser angezapft werden können, und im Juli 2013 kam es zu einem Erdbeben.

Dafür wurde im Bohrloch auf Erdgas gestossen. Derzeit wird noch geprüft, ob sich eine Gasförderung lohnen würde. Der Stadtrat äussert sich dazu skeptisch: Er erachte die Projektrisiken zur Nutzung des Gases derzeit als hoch, heisst es in der Vorlage.

Bund übernimmt die Hälfte

Die Gesamtkosten betragen knapp 60,2 Millionen Franken. Darin eingeschlossen sind auch 5,1 Millionen Franken für bevorstehende Investitionen wie Kontrollen, Verschluss des Bohrlochs und Rückbau des Bohrplatzes. Rund acht Millionen Franken hat die Stadt bereits abgeschrieben.

Der Bund übernimmt mit einer Risikogarantie die Hälfte der Bohr- und Testkosten des Geothermieprojekts. Dies seien «bei einer konservativen Betrachtung mindestens 16 Millionen Franken», schreibt der Stadtrat. Damit muss die Stadt noch rund 36 Millionen Franken abschreiben oder über Rückstellungen decken. (sda)

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