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USA und Israel üben den Schulterschluss

Die USA wollen sich noch stärker für die Sicherheit Israels einsetzen. Hintergrund sind der Bürgerkrieg in Israels Nachbarland Syrien sowie der Atomstreit mit dem Iran.

Südostschweiz
23.04.13 - 18:13 Uhr

Tel Aviv. – «Dies sind schwierige und gefährliche Zeiten, (...) in denen Freunde (...) mehr denn je zusammenhalten müssen», sagte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel in einem Gespräch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Dienstag. Nach Abschluss eines knapp dreitägigen Besuchs in Israel setzte Hagel seine Nahost-Reise in Jordanien fort.

Als Ausdruck des Zusammenrückens hatte Hagel am Vortag Berichte über ein grosses Rüstungsgeschäft mit Israel bestätigt. Es handelt sich dabei um hochmoderne Waffensysteme, die Israel für einen möglichen Militärschlag gegen Atomanlagen im Iran nutzen könnte. Das Rüstungsgeschäft wurde als deutliches Signal in Richtung Teheran gewertet.

Israel warnte erneut dringlich, dass der Iran bald im Besitz einer Atombombe sein könnte. Der Iran habe die von Netanjahu gezogene «rote Linie» auf dem Weg zu einer Atombombe schon überschritten, sagte der israelische Sicherheitsexperte Amos Jadlin: «Im Sommer wird der Iran nur noch einen oder zwei Monate von einer Entscheidung über die Bombe entfernt sein.»

Israel sei durchaus in der Lage, die iranischen Atomanlagen im Alleingang anzugreifen, fügte der ehemalige Chef des Militärgeheimdienstes hinzu. Nach Einschätzung der USA, die eine iranische Atombombe notfalls militärisch verhindern wollen, bleibt aber noch mehr Zeit für Bemühungen um eine friedliche Beilegung des Konflikts.

Die Zeitung «Haaretz» schrieb zudem, mit den geplanten Waffenverkäufen und einer Aufstockung der US-Militärhilfe nehme Washington Israel zugleich in die Pflicht, den Iran nicht im Alleingang anzugreifen.

Dem syrischen Regime von Präsident Baschar al-Assad wirft Israel vor, Chemiewaffen gegen die Aufständischen einzusetzen. «Nach unserem Informationsstand hat das Regime mehrmals tödliche Chemiewaffen eingesetzt, unter anderem auch am 19. März», zitierten israelische Medien Brigadegeneral Itai Brun vom Militärgeheimdienst.

US-Präsident Barack Obama hatte im vergangenen Jahr mit einem Militärschlag gegen Syrien gedroht, sollte das Regime Chemiewaffen einsetzen. Netanjahu kündigte ein militärisches Eingreifen an, sobald Chemiewaffen oder hochmoderne Waffen in falsche Hände gelangen sollten. (sda)

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