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US-Gesandter sagt Libyens neuer Führung Hilfe zu

Ein Gesandter von US-Präsident Barack Obama hat am Mittwoch in Tripolis der neuen Führung in Libyen die Unterstützung Washingtons zugesagt. Zuvor war er mit dem Vorsitzenden des Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, zusammengetroffen.

Südostschweiz
14.09.11 - 18:53 Uhr

Niamey. – «Die Zukunft Libyens liegt nun in der Hand des libyschen Volkes», erklärte der Abteilungsleiter für den Nahen Osten, Jeffrey Feltman, vor den Medien in der libyschen Hauptstadt. Feltman ist der ranghöchste US-Offizielle, der seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Vormonat nach Tripolis gekommen ist.

Aus der von den Rebellen belagerten Wüstenstadt Bani Walid ist indes die Hälfte der Zivilbevölkerung geflohen. Der Übergangsrat hatte sie über das örtliche Radio ausdrücklich dazu aufgefordert, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira am Mittwoch.

Bani Walid, eine der letzten Hochburgen der Gaddafi-Truppen, wird seit fast zwei Wochen von Aufständischen-Milizen belagert. In der Stadt werden 700 bis 1000 Gaddafi-Kämpfer vermutet.

Die Belagerer starteten bislang keinen Grossangriff. Am Rand der Stadt kam es aber immer wieder zu heftigen Gefechten zwischen Stosstrupps der Rebellen und Gaddafi-Getreuen.

Wo sich der gestürzte Machthaber aufhält, ist immer noch unklar. Nach Angaben seines Sprechers hält sich Gaddafi noch immer im Land auf. «Der Führer befindet sich in guter Gesundheit und Verfassung... natürlich ist er in Libyen», sagte Moussa Ibrahim am Mittwoch in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Einer der Söhne Gaddafis und drei Generäle des Regimes bemühen sich derweil in Niger um politisches Asyl. Die nigrische Regierung hatte am Wochenende bestätigt, dass Al-Saadi Gaddafi die Grenze überquert habe. Er befinde sich inzwischen wie die drei Generäle in Niamey, sagte Regierungssprecher Marou Amadou in der Nacht zum Mittwoch.

Bei den Generälen handelt es sich um den Befehlshaber von Gaddafis Luftwaffe und zwei seiner Regionalkommandeure. Sie wollen in Niger politisches Asyl für sich und andere Mitglieder des zusammengebrochenen Regimes zu erwirken. In dem Land befinden sich nach Regierungsangaben etwa 30 Vertreter des ehemaligen Regimes beziehungsweise deren Angehörige. (sda)

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