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Türkei lässt Peschmerga-Kämpfer aus Irak nach Kobane

Die Türkei lässt nach Angaben der Regierung kurdische Peschmerga-Kämpfern aus dem Nordirak zur Verstärkung der syrischen Kurden in die bedrängte Stadt Kobane passieren.

Südostschweiz
20.10.14 - 15:08 Uhr

Washington/Kobane/Istanbul. – Die Türkei unterstütze die Peschmerga dabei, nach Kobane zu gelangen, sagte Aussenminister Mevlüt Cavusoglu der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge am Montag in Ankara. Zugleich schloss er weiter jede direkte Unterstützung für die syrisch-kurdische Partei PYD aus, deren Volksschutzeinheiten in Kobane gegen die Terrormiliz IS kämpfen.

Die Türkei pflegt ein gutes Verhältnis zu den Kurden im Nordirak. Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die syrische PYD dagegen am Wochenende als «Terrororganisation», die sich nicht von der verbotenen türkischen Kurdischen Arbeiterpartei PKK unterscheide.

Die irakisch-kurdische Nachrichtenseite Rudaw meldete am Montag unter Berufung auf eine ungenannte Quelle, die Türkei erfülle mit der Passage eine Bitte des Präsidenten der kurdischen Autonomieregion im Nordirak, Massud Barsani. Barsanis Plan sei mit der PYD und den Volksschutzeinheiten (YPG) abgesprochen.

Gebiete zwischen der kurdischen Autonomieregion im Nordirak und Kobane werden von der Terrormiliz IS beherrscht. Der einzige Landweg führt über die Türkei.

USA werfen Waffen ab

US-Flugzeuge hatten zuvor erstmals Waffen für die kurdischen Kämpfer gegen die IS-Terrormiliz in Nordsyrien abgeworfen. C-130-Transportmaschinen versorgten die Kurden nahe Kobane mit mehreren Ladungen von Waffen, Munition und medizinischen Gütern.

Wie das US-Zentralkommando in Tampa (Florida) weiter mitteilte, wurden die Lieferungen von kurdischen Stellen im Irak zur Verfügung gestellt. Die Aktion solle dazu beitragen, die Verteidigung der Stadt gegen den Ansturm des IS aufrechtzuerhalten.

Cavusoglu sagte, die Türkei arbeite mit der Koalition gegen den IS zusammen. Die Waffenlieferungen der USA an die Volksschutzeinheiten in Kobane würden «ausgewertet». Erdogan hatte sich am Wochenende gegen ausländische Waffenlieferungen an die PYD ausgesprochen. (sda)

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