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Syrische Rebellen bewegen sich auf Armeestützpunkt zu

In der westsyrischen Provinz Hama sind Rebellen nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten auf einen wichtigen Flughafen der Regierungstruppen vorgerückt. Die Rebellen sollen demnach inzwischen neun Kilometer vor dem Armeestützpunkt stehen.

Südostschweiz
29.07.14 - 18:08 Uhr

New York. – Dies teilte die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mit. Ziel sei, den Flughafen lahmzulegen.

Ein Rebellenführer in der Region sagte, der Stützpunkt sei von zentraler Bedeutung, weil die Streitkräfte von Staatschef Baschar al-Assad dort Fassbomben, also mit Sprengstoff gefüllte Ölfässer, herstellten. Zudem würden von dem Gelände aus Angriffe auf von Aufständischen gehaltene Gegenden in dem Bürgerkriegsland geflogen.

In der Region um den Flughafen hatten die Rebellen in den vergangenen Tagen Erfolge gegen die Armee verbuchen können. Der Bürgerkrieg in Syrien wütet bereits seit über drei Jahren und hat mehr als 170'000 Todesopfer gefordert. Ausgangspunkt waren Mitte März 2011 zunächst friedliche Proteste gegen Assad.

Wackeliges «Kalifat»

Auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) lieferte sich am Dienstag wieder heftige Kämpfe mit der Armee um die ölreiche Provinz Deir al-Sur im Nordosten Syriens. Die sunnitischen Fundamentalisten hatten kürzlich ein so genanntes Kalifat ausgerufen mit dem Iraker Abu Bakr al-Baghdadi als Nachfolger des Propheten Muhammad.

Wie die oppositionsnahen Menschenrechtsbeobachter am Dienstag mitteilten, nahmen Soldaten mehrere Ortschaften im Umland der Stadt Deir al-Sur unter Beschuss. Sie stehen unter der Kontrolle der sunnitischen Fanatiker. Diese nahmen Militärstützpunkte unter Feuer. Auf Seiten der Armee habe es viele Tote gegeben, hiess es. Zahlen zu getöteten Fundamentalisten oder Zivilisten gab es zunächst nicht.

Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte der Nachrichtenagentur dpa, die IS-Miliz verkaufe Rohöl aus einigen von ihr eroberten Ölfeldern - insbesondere dem wichtigen Al-Omar-Feld in Dei al-Sur - auf dem Schwarzmarkt. Dies geschehe mit Hilfe von Schmugglern aus der Türkei oder dem Irak. In den von ihr kontrollierten Gebieten verkauften die Kämpfer das Öl öffentlich.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Montag den Kauf syrischen oder irakischen Öls von der IS-Terrormiliz und von der Al-Kaida-nahen Al-Nusra-Front verurteilt. Alle Staaten seien aufgefordert, sicherzustellen, dass keiner ihrer Bürger mit diesen Gruppen Handel treibe, hiess es in einer Erklärung. (sda)

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