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Solana und Colombo erhalten in Lausanne den Europa-Preis

In Anwesenheit von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso haben Javier Solana und Emilio Colombo am Freitagnachmittag in Lausanne die Goldmedaille der Stiftung «Jean Monnet für Europa» erhalten. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey hielt die Laudatio.

Südostschweiz
07.10.11 - 22:52 Uhr

Lausanne. – Die Bundesrätin erinnerte an den Einsatz der beiden Ehrengäste für die Europäische Union. Sie stünden in direkter Linie mit Jean Monnet, sagte Calmy-Rey in ihrer Rede. Der Franzose Monnet, der 1979 starb, war ein glühender Verfechter der Idee eines gemeinsamen Europas.

In Anlehnung an die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation erinnerte die Aussenministerin an eine Aussage Monnets, in der er sinngemäss sagte, Krisen würden Europa weiterbringen.

Sie dankte dem 69-jährigen Solana für seinen Einsatz für den Frieden. Der Spanier, der sich in seiner Heimat gegen das Franco-Regime engagiert hatte, amtete als Generalsekretär der NATO und später als EU-Aussenbeauftragter. So habe er sich an vielen Orten, etwa im Mittleren Osten oder im Balkan, für den Frieden eingesetzt.

Emilio Colombo seinerseits habe an der Seite von Jean Monnet die Vision eines Vereinigten Europa verfolgt. Colombo war früher Ministerpräsident von Italien und amtete als Präsident des Europäischen Parlaments. Die beiden Preisträger hätten mit ihrem Engagement die Welt sicherer und gerechter gemacht, sagte Calmy-Rey zum Schluss.

Überreicht wurden die Auszeichnungen von Stiftungspräsident José Maria Gil-Robles. Der mittlerweile 91-jährige Colombo bedankte sich bei Calmy-Rey für die Laudatio. Er habe heute mit der Medaille eine Anerkennung erhalten, die eng mit Jean Monnet verbunden sei, sagte der Italiener.

Solana gab sich überzeugt, dass trotz Krisen die Lösung nur Europäische Union heissen könne. Es müsse hart gearbeitet und Überzeugungsarbeit geleistet werden. «Aber nur so bringen wir Europa weiter.»

Er habe die Zusammenarbeit mit Colombo und Solana sehr geschätzt, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in seiner Rede. Sie hätten beide gewusst, wie wichtig eine gemeinsame europäische Politik sei, damit sich Europa in der Welt behaupten könne. Und genau in diesem Punkt bestünde die aktuelle Herausforderung. Europa müsse noch stärker zusammenwachsen. (sda)

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