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IS rückt auf türkische Exklave vor

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rückt laut Ankara auf eine türkische Exklave im Norden Syriens vor. Vizeministerpräsident Bülent Arinc bestätigte am Dienstag Medienberichte, wonach sich Dschihadisten in der Nähe des Grabmals von Suleiman Schah am Euphrat befänden.

Südostschweiz
01.10.14 - 00:18 Uhr

Ankara. – Das Grabmal ist gemäss einem Abkommen aus dem Jahr 1921 türkisches Territorium und wird von einer Gruppe türkischer Soldaten bewacht. Arinc trat aber Berichten entgegen, das Grabmal sei von den Dschihadisten besetzt und die Soldaten gefangenen genommen worden.

Die Zeitung «Yeni Safak» hatte zuvor berichtet, rund 1100 Dschihadisten hätten die 36 Soldaten im Grabmal des Grossvaters von Osman I., dem Begründer des Osmanischen Reiches, überrannt. Das Grabmal liegt auf einer Halbinsel im Euphrat rund 25 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt.

Grosse Gebiete Nordsyriens stehen unter Kontrolle der sunnitischen Fanatiker vom so genannten Islamischen Staat (IS). Ankara hatte bereits früher gewarnt, dass es einen Angriff auf das Mausoleum als Angriff auf sein Hoheitsgebiet werten und entsprechend reagieren werde.

Regierung will militärisch intervenieren

Die türkische Regierung gab derweil bekannt, sie habe das Parlament offiziell um Zustimmung zu einer militärischen Intervention gegen die IS-Terrormiliz in Syrien und im Irak gebeten.

Arinc sagte, die den Abgeordneten vorgelegte Resolution enthalte ein «sehr breites Mandat» für die Regierung. Er hoffe auf die einstimmige Zustimmung des Parlaments.

Die Resolution ersetzt zwei getrennte Texte, die der Armee für jeweils ein Jahr die Erlaubnis zu Angriffen auf PKK-Lager im Nordirak beziehungsweise die Erwiderung von Beschuss aus Syrien erteilt haben. (sda)

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