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Ratspräsidenten in ihrer Heimat gefeiert

Die Präsidenten der eidgenössischen Räte sind am Mittwoch mit Extrazügen zu den Empfängen in ihre Kantone gefahren worden. Im Wallis empfingen Schulkinder den höchsten Schweizer Stéphane Rossini. Der Kanton Jura feierte den Ständeratspräsidenten Claude Hêche.

Südostschweiz
26.11.14 - 21:42 Uhr

Delsberg/Sitten. – Auf dem Weg ins Wallis hielt der Extrazug für Nationalratspräsident zuerst in St. Maurice, bevor Stéphane Rossini in Sitten von mehreren hundert Primarschulkindern empfangen wurde.

Die Kinder schwenkten Fähnchen mit dem Walliser und dem Schweizer Wappen und säumten den 500 Meter langen Weg vom Bahnhof bis zur Place de la Planta. Dort wandte sich der 51-jährige Sozialdemokrat an die Bevölkerung.

Er widmete seine Rede, die vor Ort auch in Gebärdensprache übersetzt wurde, ganz den Kindern: «Unsere Kinder machen sich Gedanken über das Zusammenleben», sagte der Nationalratspräsident.

In Begleitung von Bundesrätin Doris Leuthard und SP-Präsident Christian Levrat machte die Festgesellschaft zunächst einen Abstecher in Rossinis Wohngemeinde Nendaz, bevor der Abend bei einem Dinner in Conthey abgeschlossen wurde.

Der Walliser war war am Montag mit 170 von 175 gültigen Stimmen zum höchsten Schweizer gewählt worden. Der Sozialpolitiker ist der achte Nationalratspräsident aus dem Wallis und folgte auf Ruedi Lustenberger (CVP/LU).

Zum ersten Mal leiten zwei Sozialdemokraten und zwei Romands die beiden eidgenössischen Räte. Rossinis Parteikollege Claude Hêche aus dem Kanton Jura wurde vom Ständerat mit 44 von 45 Stimmen zum Präsidenten gewählt.

Umstrittener Halt in Moutier

Auf seinem Weg in den Jura machte der Sonderzug des SP-Präsidenten auch im bernischen Moutier halt. Moutier sei das Symbol der Jura-Frage, sagte Hêche bei seinem rund halbstündigen Aufenthalt.

Berntreue hatten den Ständeratspräsidenten für diesen Zwischenhalt kritisiert. Der Berner Jura hatte am 24. November 2013 die Gründung eines gemeinsamen Kantons mit dem Jura abgelehnt. Nur in Moutier gab es damals eine Ja-Mehrheit. Die Gemeinde wird noch über einen Kantonswechsel abstimmen.

Während des Empfangs des Ständeratspräsidenten schwenkten einige Mitglieder der separatistischen Gruppe «Bélier» jurassische Fahnen. Der Anlass verlief jedoch ohne Zwischenfälle. Der 61-Jährige legte noch einen zweiten Halt im jurassischen Hauptort Delsberg ein.

Darauf wurde Hêche in seinem Wohnort Courroux herzlich empfangen. «Zum ersten Mal erreicht ein jurassischer Bürger eine solche Funktion, seit der Kanton 1979 seine Souveränität erlangte», sagte Bundesrat Alain Berset.

Hêche habe die Professionalität weit vorangetrieben, da er sogar die gleichen Initialen wie die Schweiz habe, sagte Berset in seiner mit Humor versehenen Rede. Mit einem Bankett in der benachbarten Gemeinde Vicques wurden die Feierlichkeiten abgeschlossen. (sda)

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