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Pascale Bruderer erobert für Aargauer SP einen Ständeratssitz

Die Aargauer Sozialdemokraten haben mit SP-Nationalrätin Pascale Bruderer erstmals nach 63 Jahren einen Ständeratssitz erobert. Die bisherige Ständerätin Christine Egerszegi (FDP) scheiterte knapp am absoluten Mehr.

Südostschweiz
23.10.11 - 22:47 Uhr

Aarau. – SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner landete auf dem dritten Platz. Die SVP muss um ihren Sitz bangen.

Die 34-jährige Bruderer erhielt 93'276 Stimmen und übersprang damit als einzige Kandidatin das absolute Mehr von 89'905 Stimmen. Die bisherige FDP-Ständerätin Egerszegi verpasste ihre Wiederwahl. Die 63-jährige Politikerin erhielt 88'822 Stimmen und blieb damit um nur 1083 Stimmen unter dem absoluten Mehr.

Auch der SVP gelang es im ersten Wahlgang nicht, ihren Sitz zu verteidigen. Der 58-jährige Nationalrat Giezendanner gewann 77'513 Stimmen. Ständerat Maximilian Reimann war nach 16 Jahren nicht mehr zur Wiederwahl angetreten - er wurde dafür mit einem guten Resultat wieder in den Nationalrat gewählt.

Die bisherige Ständerätin Egerszegi will im zweiten Wahlgang noch einmal antreten. Sie rechne sich «gute Chancen» aus, sagte Egerszegi. Die SVP als wählerstärkste Aargauer Partei wird nach Ansicht von Giezendanner ihren Ständeratssitz «wahrscheinlich verlieren».

Ohne Chancen blieben der grüne Nationalrat Geri Müller (28'828 Stimmen) und CVP-Kandidat Kurt Schmid (20'055), ebenso der «wilde» SVP-Bewerber, Nationalrat Lieni Füglistaller (19'940). Nur wenige Stimmen erhielten die fünf weiteren Aussenseiterkandidaten. Die Wahlbeteiligung beträgt 48,8 Prozent.

Bei den Nationalratswahlen sind die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) und die Grünliberalen (GLP) die grossen Sieger. Die beiden Parteien eroberten auf Anhieb je einen der insgesamt 15 Sitze. Die CVP verlor gleich zwei ihrer bisherigen drei Sitze.

Die SVP konnte ihre sechs Sitze halten. Die Partei eroberte 34,7 Wählerprozente - ein Verlust von knapp 1,5 Prozentpunkte im Vergleich zu vor vier Jahren.

Für die SVP neu in den Nationalrat zieht der abtretende Ständerat Maximilian Reimann ein. Der 69-jährige Politiker hatte bereits von 1987 bis 1995 der Grossen Kammer angehört.

Die BDP eroberte auf Anhieb einen Wähleranteil von 6,1 Prozent und gewann mit Grossrat und Kantonalpräsident Bernhard Guhl ein Mandat Bei den Grünliberalen (5,7 Prozent) machte Grossrat Beat Flach das Rennen. Die GLP profitierte von der Listenverbindung mit den Grünen und der EVP.

Den Grünen half diese Listenverbindung jedoch nichts. Die Grünen (Wähleranteil 7,3 Prozent) hielten den Nationalratssitz von Geri Müller.

Die SP konnte ihren Wähleranteil hauchdünn auf 18 Prozent ausbauen und damit ihre drei Sitze im Alleingang verteidigen. Den Sprung nach Bern schaffte der 25-jährige Cédric Wermuth, Vizepräsident der SP Schweiz und ehemaliger JUSO-Präsident.

Mit einem blauen Auge davon kam die FDP (11,5 Prozent). Sie verlor zwar rund 2 Prozentpunkte, konnte jedoch ihre beiden bisherigen Nationalräte halten.

Eine bittere Niederlage erlitt die CVP. Sie verlor gleich zwei ihrer bisher drei Sitze. Die CVP liegt bei einem Wähleranteil von 10,59 Prozent - ein Verlust von 2,92 Punkten. Einzig Nationalrätin Ruth Humbel fährt für die CVP weiterhin nach Bern.

Nicht wiedergewählt wurde Nationalrätin Esther Egger. Ein Bisheriger war nicht mehr angetreten. Die Listenverbindung mit der BDP zahlte sich für die CVP nicht aus. Vor vier Jahren war die CVP die Wahlgewinnerin gewesen. (sda)

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