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Olympia 2022: Arbeitsplätze und Konzeptveränderungen

Eine Studie hat Chancen und Risiken der Olympia-Kandidatur Graubünden 2022 evaluiert. Chancen zeigen sich in der hohen Wertschöpfung und der Schaffung von Arbeitsplätzen, Risiken drohen, wenn das nachhaltige Konzept nach der Vergabe der Spiele verändert würde.

Südostschweiz
23.01.13 - 17:40 Uhr

Landquart. – Der Verein Graubünden 2022 stellte am Mittwoch die entsprechende wissenschaftliche Studie der Forschungsnetzwerks Rütter+Partner an einer Medienkonferenz in Landquart vor.

Im Oktober hatte der erste Teil der unabhängigen Studie aufgezeigt, dass die Durchführung von Olympischen Winterspielen in Graubünden bis zu 1,8 Milliarden Franken an Wertschöpfung generieren könnte. Mit einem Arbeitsvolumen von bis zu 15 000 Personenjahren und bis zu einer Million zusätzlichen Übernachtungen erscheint das Projekt gemäss der Studie als kommerzielle Chance für den Kanton. Die tatsächliche Nutzung der Chancen wiederum soll einerseits von den Organisatoren, andererseits jedoch auch von den staatlichen Stellen sowie von den Leistungsträgern aus dem Tourismus und anderen Branchen sichergestellt werden.

Keine nachträglichen Änderungen

Darüber hinaus will der Verein Graubünden 2022 auch offenlegen, wie es sich mit den Risiken verhält. Nach der landläufigen Meinung würden Olympische Spiele vor allem grosse Kosten verursachen und unberechenbare Risiken in sich bergen. Die vorliegende Studie ortet allfällige Anpassungen im Projekt nach der Vergabe der Spiele im Sommer 2015 als grösstes Risiko. Die Studie weist auch auf die Frage der Nachhaltigkeit hin.

Neben den Risiken selbst zeigt die Studie auch Massnahmen für deren Minimierung respektive Wegfall auf. Die erste Massnahme ist der frühe Einbezug des Themas Nachhaltigkeit; dies ist im Rahmen der bisherigen Tätigkeit der Initiatoren unter Direktor Gian Gilli erfolgt. Eine abschliessende Massnahme wäre der Verzicht auf die Kandidatur, falls deren Kernkriterien nicht eingehalten werden können. Der letzte Punkt ist das verbindliche Festhalten an abgeschlossenen Verträgen; demnach sollen keinerlei nachträgliche Änderungen akzeptiert werden, die dem Grundkonzept zuwiderlaufen.

Zustimmung beider Parteien

Laut Matthias Remund, Direktor des Bundesamtes für Sport und Vizepräsident von Graubünden 2022, unterstehen jegliche Verträge mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) dem Schweizer Recht und sind damit für beide Seiten bindend. «Veränderungen nach dem Abschluss der Verträge bedürfen daher der Zustimmung beider Parteien», sagte Remund. Gian Gilli: «Die Studie zeigt offen die grössten Risiken des Projekts und belegt, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben.» (sda)

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