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Obama schickt keine US-Bodentruppen in den Irak

US-Präsident Barack Obama hat alle Spekulationen widerlegt und schickt keine Bodentruppen in den Irak. «Als Euer Oberbefehlshaber der Streitkräfte werde ich Euch und den Rest unserer bewaffneten Streitkräfte nicht zu einem weiteren Bodenkrieg im Irak verpflichten».

Südostschweiz
17.09.14 - 21:16 Uhr

Tampa. – Das sagte Obama am Mittwoch bei einem Truppenbesuch des Zentralkommandos in Tampa im Bundesstaat Florida, das unter anderem für Irak und Syrien zuständig ist. Zugleich warnte er die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor dem langen Arm des US-Militärs. «Unsere Reichweite ist gross, letztendlich werden wir Euch finden.»

Der Präsident dankte den Truppen für ihren Einsatz im Irak und in Afghanistan sowie für den Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida. «Wegen Euch gibt es Osama bin Laden nicht mehr», sagte Obama mit Blick auf den 2011 getöteten Terrorchef.

Der Kern von Al-Kaida sei in Afghanistan und Pakistan geschwächt worden. «Ihr habt Terrorangriffe verhindert, die Leben von Amerikanern gerettet und unser Heimatland sicherer gemacht.» Der Präsident hob zudem hervor, dass die USA an der Spitze einer «breiten Koalition» von mehr als 40 Ländern stünden. «Es ist nicht einfach nur Amerika gegen die IS-Miliz», sagte er.

Vor seiner Rede war Obama in Tampa bereits mit General Lloyd Austin zusammengekommen, um über die Strategie im Kampf gegen IS zu sprechen.

Spekulationen nach Aussagen von Generalstabschef

Generalstabschef Martin Dempsey hatte am Dienstag bei einer Anhörung im Senat eine Beteiligung von US-Soldaten an Kampfeinsätzen gegen die IS-Miliz offen gelassen. Zwar betonte Dempsey, dass er dafür derzeit keine Notwendigkeit sehe.

Allerdings könnte eine «ausserordentlich komplexe» Mission der irakischen Truppen eine militärische Begleitung während des «Nahkampfes» erforderlich machen, etwa bei einer Rückeroberung der Millionenstadt Mossul. Möglicherweise werde er auch den Einsatz von Bodentruppen empfehlen, falls Obamas Strategie aus Luftangriffen und Stärkung von regionalen Verbündeten nicht aufgehe, sagte der Generalstabschef.

Obama-Sprecher Josh Earnest hatte Dempseys Äusserungen über einen möglichen Kampfeinsatz von US-Bodentruppen bereits als «rein hypothetisches Szenario» bezeichnet. Es sei normal, dass das Militär für eine Reihe von Eventualitäten plane. (sda)

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