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Neuer Termin für Stichwahl um Präsidentenamt in Guinea festgelegt

Im westafrikanischen Guinea soll die mehrfach verschobene Stichwahl um das Präsidentenamt am 24. Oktober stattfinden. Ein entsprechendes Dekret des Übergangspräsidenten und Junta-Generals Sékouba Konaté wurde am Dienstagabend im Staatsfernsehen verlesen.

Südostschweiz
06.10.10 - 05:38 Uhr

Conakry. – Wochenlang gab es Spekulationen um einen Wahltermin, nachdem eine für den 19. September geplante Stichwahl kurzfristig verschoben worden war. Damals teilte die Wahlkommission mit, eine Druckerei in Südafrika habe die bestellten Wahlkarten nicht geliefert.

Zudem ging in der Hauptstadt Conakry ein Lagerhaus in Flammen auf, in dem Unterlagen für die Wahl aufbewahrt wurden. Die Wahlkommission erklärte, Auslöser des Brandes sei ein Kurzschluss gewesen.

Anhänger des aussichtsreichsten Kandidaten für das Präsidentenamt, Cellou Dalein Diallo, warfen der Militärregierung jedoch umgehend Sabotage vor. Sie habe erneut versucht, die bereits mehrfach verschobene Stichwahl zu behindern.

Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl am 27. Juni erhielt der frühere Ministerpräsident Diallo 44 Prozent der Stimmen, der frühere Oppositionspolitiker Alpha Condé 18 Prozent. Es war die erste freie Wahl seit der Unabhängigkeit Guineas von Frankreich vor 52 Jahren.

Nach der Unabhängigkeit von Frankreich 1958 war Guinea, das zu den ärmsten Staaten der Welt gehört, 26 Jahre von dem autoritären Präsidenten Ahmed Sékou Touré regiert worden. Nach seinem Tod 1984 putschte sich Lansana Conté an die Macht und herrschte 24 Jahre lang mit eiserner Hand. Während seiner Herrschaft war Diallo mehrfach Regierungschef. Nach Contés Tod Ende 2008 fand ein Putsch unter der Führung von General Konaté statt. (sda)

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