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Neuer Blasphemie-Fall in Pakistan

Die pakistanische Polizei sucht eine Lehrerin und einen Schulleiter wegen des Vorwurfs der Blasphemie. Die Pädagogin soll im Unterricht mit Sechstklässlern den Propheten Mohammed beleidigt haben, sagte ein mit dem Fall beauftragter Polizist am Donnerstag.

Südostschweiz
01.11.12 - 18:11 Uhr

Islamabad. – Ein Mob aus mehr als 200 Menschen habe nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Mädchenschule in der Provinzhauptstadt Lahore im Nordosten des Landes in Brand gesetzt. Dazu habe die Menschenmasse die Bereitschaftspolizisten überrannt, die zum Schutz der Schule aufgestellt worden waren, und Feuerwehrleute bei der Arbeit behindert.

Pakistans umstrittenes Blasphemie-Gesetz verbietet die Beleidigung jeder Religion, wird aber in der Praxis hauptsächlich bei angeblicher Schmähung des Islam angewandt. Kritiker des Gesetzes bemängeln, es werde missbraucht, um Minderheiten zu verfolgen und persönliche Gegner anzugreifen.

Für internationale Schlagzeilen sorgte im August der Fall eines geistig zurückgebliebenen Mädchens, das angeblich Seiten des Korans verbrannt haben soll. Der Fall ist noch nicht vor Gericht entschieden. Beschuldigt wird auch ein Imam, der dem Mädchen die verbrannten Koran-Seiten untergeschoben haben soll. (sda)

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