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Mit Sexboxen gegen den Churer Strassenstrich

Was in Zürich schon bald eingeführt wird, soll auch die Probleme auf dem Churer Strassenstrich lösen – so genannte Sexboxen, in denen Prostituierte ihre Freier bedienen können. Die Idee des Churer Gemeinderats Tom Leibundgut kommt beim Gewerbe auf dem Rossboden gut an.

Südostschweiz
01.04.12 - 11:00 Uhr

Chur. – Täglich müssten seine Mitarbeiter gebrauchte Kondome vom Areal seiner Garage wegräumen, klagt der Churer Garagist Walter Rageth. Während vor wenigen Jahren noch einige wenige Prostituierte in der Rossbodenstrasse ihrem Geschäft nachgingen, seien es heute Dutzende, erklärte Rageth auf Anfrage von Radio Grischa. Umso erfreuter sei er gewesen, als er von der Idee von Gemeinderat Tom Leibundgut erfahren habe: «Mit Sexboxen könnten wir das Problem in den Griff bekommen. Ich werde mich nach Kräften für diese Idee einsetzen.»

Der Initiant selbst erhofft sich durch seinen Vorschlag nicht nur eine Beruhigung des Strassenstrichs im Westen der Stadt, sondern auch eine Entlastung der Vergnügungsmeile am Rande der Altstadt. Tom Leibundgut gegenüber Radio Grischa: «Zu Stosszeiten könnten die Sexboxen zu einer Verkehrsentlastung im Welschdörfli führen. Das wäre sicher ein grosser Gewinn.»

Standort bereits gefunden

Seinen Vorstoss hat Tom Leibundgut letzte Woche im Gemeinderat eingereicht. Und auch die Suche nach einem passenden Standort ist bereits abgeschlossen. Die Sexboxen sollen auf dem Areal der Bäckerei Merz an der Rossbodenstrasse errichtet werden. Geschäftsführer Ronny Merz sieht in der Idee nur Vorteile: «Die Stadt Chur löst ein grosses Problem auf einfache Weise. Die Stadt kann die Boxen auf den Parkplätzen meines Areals installieren. Und weil die ganze Infrastruktur ja bereits vorhanden ist, spart sie erst noch Geld.»

Ganz uneigennützig ist das Entgegenkommen allerdings nicht. Merz erhofft sich durch die Sexboxen zusätzlichen Umsatz in seinem Drive-In. An kreativen Ideen fehlt es ihm auf jeden Fall nicht: «Wir haben letzte Woche innerhalb der Geschäftsleitung beschlossen, unser Angebot an Pariserbroten zu erweitern. Das kommt bei dieser Kundschaft sicherlich gut an.» (rg)

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