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Mit Kulturveranstaltungen gegen Ecopop-Initiative

Über hundert Kulturinstitutionen und Einzelkünstler haben am Samstag gegen die Ecopop-Initiative Stellung bezogen. In der ganzen Schweiz wurden Konzerte, Lesungen und weitere Aktionen durchgeführt.

Südostschweiz
25.10.14 - 21:42 Uhr

Bern. – Unter anderen traten die Künstlerin Pipilotti Rist, der Schriftsteller Peter Bichsel und der Rapper Kutti MC auf. Mit der Kampagne gegen die Ecopop-Initiative wollen die Kulturschaffenden verhindern, dass «die Schweiz zum kleinen gallischen Dorf wird und ihre Kultur zum gefesselten Barden», wie das Netzwerk Kunst+Politik schreibt. Dieses hatte den nationalen «Tag der Kunst gegen Ecopop» initiiert.

Insgesamt wandten sich 175 Kulturinstitutionen und Einzelkünstler an über 40 Orten mit verschiedensten Aktionen und Aufrufen ans Publikum, wie das Netzwerk Kunst+Politik am Samstagabend mitteilte. Schweizweit seien 30'000 Flyers und Plakate abgegeben worden.

Der Rapper Kutti MC schlug bei seinem Auftritt im zürcherischen Erlenbach vor: «Wie wäre es, wenn ab heute alle so genannten Ausländer die Arbeit bis Montag verweigern, einfach um uns allen zu zeigen, was dann alles nicht mehr passiert?»

Die Ecopop-Initiative, die am 30. November zur Abstimmung kommt, sei noch verheerender in ihren Auswirkungen als die Masseneinwanderungsinitiative, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Die Initiative sei in höchstem Masse egoistisch, kultur- und fremdenfeindlich und verschärfe die Isolierung der Schweiz.

Filmförderungsabkommen auf Eis

Die Kulturschaffenden hatten die Annahme der SVP-Zuwanderungsinitiative als erste zu spüren bekommen. Die EU hatte nach dem 9. Februar die Verhandlungen zum Filmförderungsabkommen auf Eis gelegt.

Wie es weitergeht, ist nach wie vor offen. Bis Ende Jahr soll ein Entwurf für ein Folgeabkommen vorliegen. Zur Überbrückung hat der Bundesrat Ersatzmassnahmen erlassen.

Die Ecopop-Initiative geht noch weiter als die Masseneinwanderungsinitiative: Sie verlangt eine Beschränkung der Zuwanderung auf 0,2 Prozent pro Jahr. Zudem sollen 10 Prozent der Schweizer Entwicklungshilfegelder in freiwillige Familienplanungsprogramme fliessen. (sda)

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