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Milliarden-Klimaschutz für ärmste Länder

Die Staatengemeinschaft hat fast zehn Milliarden Dollar zum Schutz der ärmsten Länder gegen den Klimawandel gesammelt. Der sogenannte Grüne Klimafonds bekam am Donnerstag bei einer Geberkonferenz in Berlin weitere Zusagen, so dass sich der Gesamtbetrag nun auf 9,4 Milliarden Dollar beläuft.

Südostschweiz
20.11.14 - 18:38 Uhr

Berlin. – In Berlin sagte Grossbritannien mit 1,2 Milliarden Dollar den grössten Beitrag zu. Deutschland hatte bereits im Sommer als erstes Land fast eine Milliarde Dollar versprochen.

Man sei zuversichtlich, das Ziel von zehn Milliarden Dollar bis Jahresende zu erreichen, sagte die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks. «Die Welt schaut auf uns.» Unter anderem Kanada und Polen haben Bereitschaft zu Einzahlungen signalisiert.

Hilfe für ärmste Länder der Welt

Die zehn Milliarden Dollar sollen zunächst nur die Grundausstattung des Fonds sein. In den kommenden Jahren soll er durch staatliche und private Zusagen auf 100 Milliarden Dollar anwachsen.

Diese Summe soll ab 2020 dann jährlich zur Verfügung stehen, um die jetzt schon unvermeidlichen Folgen des Klimawandels für die ärmsten Länder der Welt zu mildern. Mit dem Geld könnte so etwa der Hochwasserschutz für Inselstaaten bezahlt werden.

In Berlin waren Vertreter von rund 30 Staaten versammelt, von denen auch Entwicklungsländer wie Panama und die Mongolei kleinere Zusagen machten. Die USA sind mit drei Milliarden Dollar der grösste Geber für den Fonds.

Russland war ebenfalls vertreten, äusserte sich jedoch nach Teilnehmerangaben nicht. Australien fehlte. Die Regierung in Canberra bezweifelt den vom Menschen gemachten Klimawandel insgesamt.

Hoffen auf weltweites Abkommen

Die deutsche Umweltministerin Hendricks sagte, die Konferenz sei ein ermutigendes Zeichen auch für die Verhandlungen über einen Weltklimavertrag, mit dem die Erderwärmung auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden soll. «Wir brauchen dies als vertrauensbildende Massnahme», sagte sie.

Die Idee zum Fonds war eines der wenigen Ergebnisse des sonst weitgehend gescheiterten Klimagipfels von Kopenhagen im Jahr 2009. Da sich zuletzt China und die USA bei der Frage der Treibhausgas-Minderung bewegt haben, besteht die Hoffnung, dass es Ende 2015 beim Klimagipfel in Paris zu einem weltweiten Abkommen kommt. (sda)

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