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Liechtenstein spürte arabischen Frühling

In Liechtenstein ist die Gesamtzahl der Verdachtsfälle wegen Geldwäscherei letztes Jahr nicht gross angestiegen. Markant nahmen aber die gemeldeten Fälle aufgrund internationaler Sanktionen zu – Liechtenstein spürte den arabischen Frühling.

Südostschweiz
29.05.12 - 22:45 Uhr

Vaduz. – Die Zahl der Fälle wegen mutmasslicher Geldwäscherei erhöhte sich von 350 im Vorjahr auf 369 im letzten Jahr, wie die liechtensteinische Meldestelle, die Financial Intelligence Uni (FIU), am Dienstag mitteilte. 72 Prozent der Fälle meldeten Finanzintermediäre aufgrund interner Erhebungen. Zwei Drittel aller Meldungen wurden der Staatsanwaltschaft zur Bearbeitung übergeben.

In die Höhe geschnellt sind Meldungen im Zusammenhang mit der Durchsetzung internationaler Sanktionen. Deren Zahl stieg um über das 20-fache auf 74. Die Zunahme sei auf den arabischen Frühling sowie auf die internationale Melde- und Bewilligungspflicht für Transaktion mit iranischem Bezug zurückzuführen, schreibt die FIU.

Der Chef geht

Bekannt wurde am Dienstag überdies, dass der Leiter der FIU, der Schweizer René Brülhart, seinen Posten nach acht Jahren verlässt. «Wir haben viel erreicht, und ich kann meinem Nachfolger ein gut bestelltes Haus übergeben», sagte er vor den Medien in Vaduz. Brülhart will die FIU-Leitung Mitte Juli abgeben, sein Nachfolger muss bis dahin bestimmt werden.

Brülhart habe grossartige Arbeit geleistet. Mit seinem unermüdlichen Einsatz habe er einen entscheidenden Beitrag dafür geleistet, dass Liechtenstein in der Missbrauchsbekämpfung als glaubwürdiger Partner international etabliert sei, sagte Regierungschef Klaus Tschütscher. (sda)

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