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Laut US-Schätzungen bereits 29'000 somalische Kinder verhungert

Die Hungersnot in Somalia hat nach US-Angaben in den vergangenen 90 Tagen mehr als 29'000 Kinder unter fünf Jahren das Leben gekostet. Diese Zahl nannte die Regierungsbeamte Nancy Lindborg am Mittwoch vor einem Ausschuss des US-Kongresses.

Südostschweiz
04.08.11 - 19:51 Uhr

Addis Abeba. – Die Vereinten Nationen haben erklärt, am Horn von Afrika seien Zehntausende Menschen an Hunger und Dürre gestorben. Die US-Schätzung ist die erste genauere Zahlenangabe seit Beginn der Krise.

Erst am Mittwoch hatte die UNO drei weitere Regionen in Somalia zu Hungerzonen erklärt. Von den rund 7,5 Millionen Somaliern benötigen demnach 3,2 Millionen dringend Soforthilfe zum Überleben.

Angesichts der katastrophalen Lage am Horn von Afrika kündigte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Donnerstag an, seine Soforthilfe in Zentral- und Südsomalia zu verstärken. Dieser Schritt sei die Antwort auf eine Situation, «die immer hoffnungsloser wird», sagte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger laut Mitteilung.

Ziel sei es, gut eine Million mehr Menschen zu unterstützen, die von Dürre und Krieg bedroht sind. Dazu rief das IKRK zu zusätzlichen Spenden in der Höhe von 67 Millionen Franken auf. Insgesamt würde damit das IKRK-Budget für Somalia in diesem Jahr auf mehr als 120 Millionen Franken steigen.

Das IKRK ist in allen Provinzen Zentral- und Südsomalias tätig. Eine erste Runde Lebensmittel habe das IKRK diese Woche verteilt. Die Nahrungsmittel reichten aus, die Bedürfnisse von 162'000 Menschen im kommenden Monat zu decken, sagte Kellenberger. (sda)

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