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Kohlekraftwerk in Brunsbüttel wird nicht gebaut

Das von der Südweststrom Kraftwerks GmbH geplante Steinkohlekraftwerk im norddeutschen Brunsbüttel wird nicht gebaut. Am Donnerstagvormittag beschloss die Gesellschafterversammlung Südweststromverbunds, das Projekt, das etwa drei Milliarden Euro hätte kosten sollen, definitiv zu begraben.

Südostschweiz
19.07.12 - 19:15 Uhr

Poschiavo/Brunsbüttel. – Als sich im März der grösste Teilhaber, das Bündner Energieunternehmen Repower, vom Kohlekraftwerkprojekt in Brunsbüttel zurückgezogen hatte, sanken die Realisierungschancen des umstrittenen Mammutpfojekts gegen Null.

Am Donnerstag hat die verantwortliche Projektgesellschaft Südweststrom nun die Konsequenzen gezogen und das Projekt endgültig beendet. «Fehlende bundespolitische Gesetze mit Aussagen zur Zukunft der Stromerzeugung aus fossilen Energiequellen, die aktuell mangelnde Wirtschaftlichkeit und die Ablehnung des Projektes durch die neue Landesregierung von Schleswig-Holstein haben zu dem Beschluss geführt», heisst es in der Medienmitteilung.

Unterstützung fehlt

In der Koalitionsvereinbarung der neuen Regierung in Schleswig-Holstein wurde kürzlich festgeschrieben, den Optionsvertrag für das Kraftwerksgrundstück in Brunsbüttel nicht zu verlängern («suedostschweiz.ch» berichtete). Zuvor hatte schon Berlin dem Projekt fast unüberwindbare Hindernisse in den Weg gelegt und Rahmenbedingungen in der Energiewirtschaft gesetzt, die einen rentablen Betrieb neuer Kohlekraftwerke künftig in Deutschland fast unmöglich machen.

Das Ende des Steinkohlekraftwerks mit einer geplanten Leistung von 1800 Megawatt hat sich deshalb schon länger abgezeichnet. Umweltschützer liefen ausserdem seit Jahren Sturm gegen das Projekt und bekämpften dieses auch auf juristischem Weg. Bevor Repower seine Projektkosten in Höhe von sieben Millionen Franken abgeschrieb, hatten sich bereits viele ehemalige Investoren von dem Projekt zurückgezogen. (bcm)

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