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Kenianische Streitkräfte rücken in Somalia weiter vor

Das kenianische Militär ist nach eigenen Angaben am Dienstag 120 Kilometer weit nach Somalia vorgerückt. In der somalischen Hauptstadt Mogadischu explodierte eine Autobombe in der Nähe des Aussenministeriums, wo zwei kenianische Minister mit Vertretern der vom Westen unterstützten Übergangsregierung zusammentrafen. Zwei Menschen starben.

Südostschweiz
18.10.11 - 21:06 Uhr

Nairobi. – Nairobi beschuldigt die islamisch-fundamentalistische Schabab-Miliz, für die Entführung von Ausländern in Kenia verantwortlich zu sein - und hatte am Sonntag eine Militäroffensive begonnen. Kenia wird dabei von Soldaten der somalischen Übergangsregierung unterstützt.

Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten in Mogadischu ein Abkommen über Zusammenarbeit im militärischen und sicherheitspolitischen Bereich. Dazu gehören dem Abkommen zufolge auch «koordinierte Präventivschläge», wobei kenianische Operationen auf die südsomalische Region Lower Juba begrenzt werden.

Die Schabab-Miliz kündigte an, kenianische Interessen «im Herzen» treffen zu wollen, wenn «die Aggression auf somalischem Boden» nicht beendet werde. Schabab-Führer Scheich Hassan Dahir Aweys sagte am Dienstag, seine Miliz werde «Kenia an allen möglichen Fronten angreifen». Die Bevölkerung von Nairobi wurde zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen.

Die Miliz bestreitet die Verwicklung in die Entführungen. Kenia ist ein beliebtes Touristenziel und fürchtet um seinen Ruf als Urlaubsland.

Die kenianische Polizei nahm nach eigenen Angaben nahe der Grenze zu Somalia am Sonntag zwei Briten fest, die «terroristischer Aktivitäten» verdächtigt werden. Die beiden Briten stammen aus der Gegend von Cardiff, wo es eine starke somalische Einwanderer-Gemeinde gibt.

Die Schabab-Miliz kämpft seit 2007 gegen die schwache somalische Übergangsregierung. Sie hat weite Teile des Südens und des Zentrums des Landes unter ihrer Kontrolle.

Am Donnerstag waren zwei spanische Helferinnen der Organisation Ärzte ohne Grenzen im kenianischen Flüchtlingslager Dadaab entführt und vermutlich über die nahegelegene somalische Grenze verschleppt worden. Vor ihnen wurden schon eine Britin und eine Französin auf dem Touristen-Archipel Lamu entführt und laut Polizei nach Somalia entführt. (sda)

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