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Karsai verlangt mehr Umsicht von USA

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat Washington am Montag damit gedroht, das zwischen beiden Staaten geschlossene Abkommen über eine langfristige strategische Partnerschaft aufzukündigen. Karsai forderte den Stopp von Tötungen von Zivilisten.

Südostschweiz
08.05.12 - 00:13 Uhr

Kabul. – Er werde die Partnerschaft kündigen, wenn die NATO-Militärallianz nicht mehr Anstrengungen unternehme, um die Tötung von Zivilisten zu vermeiden, erklärte Karsai. Die NATO-geführte ISAF-Truppe habe seit Samstag in vier Provinzen mehrere dutzend Zivilisten getötet, darunter Frauen und Kinder.

Nach Angaben örtlicher afghanischer Behördenvertreter wurden durch ISAF-Bombardements mindestens 15 Menschen in Badghis und bereits am Freitag sechs weitere in Helmand getötet.

Karsai äusserte sich gegenüber dem ISAF-Kommandanten, dem US-General John Allen, und dem US-Botschafter Ryan Crocker, die er zu einer Dringlichkeitssitzung in den Präsidentenpalast in Kabul geladen hatte.

Karsai und US-Präsident Barack Obama hatten am vergangenen Mittwoch in Kabul ein Abkommen unterzeichnet. Dieses regelt den Einsatz von US-Soldaten am Hindukusch nach dem Abzug der ausländischen Kampftruppen Ende 2014 bis zum Jahr 2024. (sda)

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