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Kanton mietet in Chur Luftschutzanlage für Asylsuchende

Aufgrund der hohen Zuweisungen von Asylsuchenden sind die Kollektivzentren des Kantons Graubünden stark ausgelastet. Aus diesem Grund mietet der Kanton von der Stadt Chur temporär eine militärische Anlage für Luftschutztruppen. Und das Ausreisezentrum in Valzeina wird bis auf weiteres in ein Transitzentrum umgewandelt.

Südostschweiz
27.08.14 - 11:36 Uhr

Chur. – In den letzten Monaten war ein starker Anstieg der dem Kanton Graubünden vom Bund zugewiesenen Asylsuchenden zu verzeichnen. Im Gegensatz zu früheren Jahren handelt es sich dabei um Personen aus Eritrea, Syrien und weiteren Ländern mit hoher Schutzquote, welche voraussichtlich länger in der Schweiz bleiben werden, schreibt die Standeskanzlei. Ein weiterer Anstieg der Asylgesuche aus Krisengebieten wie Syrien, dem Irak oder der Ukraine ist nach Einschätzung des Bundesamtes für Migration wahrscheinlich.

Infolge dieser Entwicklung sind die bestehenden Unterkünfte sehr stark ausgelastet. Als Sofortmassnahme hat das zuständige Amt für Migration und Zivilrecht Ende Juli das Ausreisezentrum in Valzeina bis auf weiteres in ein Transitzentrum umgewandelt. Eine Wiederinbetriebnahme der Reserveliegenschaft Schiabach in Davos Platz wird derzeit vorbereitet.

Nicht mehr genutzte Anlagen

Das Hochbauamt evaluiert zurzeit eine bis zwei weitere Liegenschaften als künftige kantonale Transitzentren. Um die Aufnahme- und Unterbringungsfähigkeit bei anhaltend hohen oder steigenden Asylgesuchzahlen gewährleisten zu können, ist das AFM wie letztmals in den Jahren 1998 und 1999 jedoch gezwungen, die dem Kanton zugewiesenen Personen temporär in Zivilschutzanlagen zu beherbergen.

Mit der militärischen Anlage für Luftschutztruppen Alst Plankis im Untergeschoss der Betriebsräume der Argo-Werkstätte an der Emserstrasse in Chur konnte eine geeignete Mietliegenschaft der Stadt für maximal 100 Personen gefunden werden.

Die im Eigentum der Stadt Chur stehende Luftschutzanlage wird nicht mehr militärisch beansprucht. Die Anwohner wurden informiert. Die Stadt stellt dem Kanton die Anlage jeweils bei Engpässen in der Beherbergung für Asylsuchende temporär zur Verfügung, in einer ersten Phase ab dem 13. Oktober. (so)

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