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Jugendherberge Busskirch wird wieder Asylunterkunft

In der Jugendherberge in Rapperswil-Jona werden auch dieses Jahr vorübergehend Asylsuchende untergebracht. Ab Mitte November bis Ende März werden maximal 58 Asylsuchende eine befristete Unterkunft in der Jugendherberge in Busskirch finden.

Südostschweiz
29.10.14 - 08:59 Uhr

Rapperswil-Jona. – Diese Massnahme wird in Absprache mit den Stadtbehörden getroffen. Da der Kanton St. Gallen monatlich zwischen 80 bis 120 Asylsuchende aufnehmen muss und die bestehenden Zentren für Asylsuchende stark ausgelastet sind, ist der Kanton auch in diesem Jahr auf diese Unterbringungsplätze angewiesen.

Betreuung und Unterbringung von Asylsuchenden ist nach dem kantonalen Sozialhilfegesetz grundsätzlich Aufgabe der Gemeinden. Zur Entlastung führt das kantonale Migrationsamt seit Jahren Kollektivunterkünfte, in denen die Asylsuchenden auf die Rückkehr in ihr Herkunftsland oder ein möglichst selbständiges Leben in den Gemeinden vorbereitet werden. Im Anschluss an diesen Aufenthalt in einem kantonalen Zentrum werden die Asylsuchenden den politischen Gemeinden zugeteilt – nach einem Verteilschlüssel, den die Vereinigung St. Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten festgelegt hat.

Asylgesuchszahlen stark gestiegen

Die Zahl der Asylsuchenden, die vom Bundesamt für Migration (BFM) dem Kanton St. Gallen zugewiesen werden, ist seit Juni stark angestiegen. Gleichzeitig ist dem letzten Quartalsbericht des BFM zu entnehmen, dass die Anerkennungen von Flüchtlingen derzeit bei 25,8 Prozent und die Erteilungen von vorläufigen Aufnahmen derzeit bei 30,6 Prozent zugenommen haben. In der gleichen Vorjahresperiode waren es etwa halb so viel. Dies ist ein Hauptgrund, weshalb die Unterbringungsmöglichkeiten sowohl in den kantonalen Zentren wie bei den politischen Gemeinden praktisch ausgeschöpft sind.

St.Gallen muss sechs Prozent aller Asylsuchenden, die in die Schweiz kommen, übernehmen. Nach Prognose des BFM sind dies in nächster Zeit weiterhin zwischen 80 und 120 Asylsuchende pro Monat. Die Asylzentren in Oberbüren, Necker, Eggersriet und Mols, die vom kantonalen Migrationsamt betrieben werden, sind momentan sehr stark belegt. Es müssen zusätzliche Unterbringungsplätze geschaffen werden.

Geführt von einem bewährten Team

Die Jugendherberge Rapperswil-Jona wird nicht als eigenständiges, voll ausgerüstetes Zentrum für Asylsuchende betrieben. Die Leitung erfolgt von Mols/Quarten aus, wo das kantonale Migrationsamt das Zentrum Bommerstein betreibt. Die Betreuung übernehmen Mitarbeitende, die schon in den vergangenen Jahren in der Jugendherberge Busskirch tätig waren. Zusätzlich werden sie unterstützt von Mitarbeitenden der Jugendherberge und von privaten Sicherheitsdiensten. (so)

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