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Islamistische Gewaltwelle im Norden Kenias

Angesichts der jüngsten Gewalt im Norden Kenias haben mehrere Gewerkschaften des Landes ihre Mitglieder zum Verlassen der Region aufgerufen. «Ihre Leben sind eindeutig in Gefahr», sagte der Chef der Lehrergewerkschaft, Wilson Sossion, der Zeitung «Nation» vom Dienstag.

Südostschweiz
25.11.14 - 11:22 Uhr

Nairobi. – Insgesamt sechs Gewerkschaften, darunter eine von Ärzten und Zahnärzten sowie eine von Mitarbeitern des öffentlichen Diensts, lancierten entsprechende Aufrufe. Sie warfen der Regierung vor, nicht genug zum Schutz ihrer Mitglieder zu tun.Gew

Im Norden Kenias hatten zuletzt am Samstag Kämpfer der islamistischen Shebab-Miliz aus dem Nachbarland Somalia einen Reisebus überfallen und 28 Menschen getötet. Bei den Opfern handelte es sich um Passagiere, die nicht muslimischen Glaubens waren. Nach «Nation»-Angaben waren unter den Toten 24 Lehrer und drei Ärzte.

Das ostafrikanische Land wurde in jüngster Zeit wiederholt von Shebab-Anschlägen erschüttert. Die Extremisten verübten insbesondere den Angriff auf das Westgate-Einkaufszentrum in der Hauptstadt Nairobi, bei dem im September 2013 mindestens 67 Menschen getötet wurden. Mitte Juni töteten Shebab-Kämpfer in zwei kenianischen Küstenorten etwa 60 Menschen.

Die Shebab bezeichnet die Angriffe als Vergeltung dafür, dass Kenia an dem internationalen Militäreinsatz in Somalia beteiligt ist. Seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre im Jahr 1991 herrscht dort Bürgerkrieg. Die Shebab kontrollierte über Jahre weite Teile im Zentrum und Süden des Landes, wurde inzwischen aber aus den meisten Städten zurückgedrängt. (sda)

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