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Hoher Hirschbestand gefährdet die Waldverjüngung

Der in Graubünden überwinternde Hirschbestand hat die Marke von 15 000 Tieren und damit seine tragbare Grösse erreicht. Die hohen Wildbestände im Prättigau verursachen Probleme bei der natürlichen Verjüngung der Schutzwälder.

Südostschweiz
09.09.13 - 18:48 Uhr

Chur. – In den letzten Jahren haben die Hirschbestände im Prättigau und der Bündner Herrschaft kontinuierlich zugenommen. Die forstliche Situation zeigt insbesondere auf der rechten Talseite in steilen Schutzwäldern eine ungenügende natürliche Entwicklung. Das führt bereits mittelfristig zu einer fehlenden Verjüngung des Waldes und bedingt eine kostenaufwändige Erstellung von Wildschutzzäunen.

In den beiden Hirschregionen Herrschaft-Seewis und Vorderprättigau wird zu diesem Zweck mit der Jagdplanung eine Reduktion des Hirschbestandes angestrebt. Durch die Jagd muss verhindert werden, dass nachteilige Folgen für den Lebensraum und auch für die Tiere selbst entstehen.

Ernst zu nehmendes Defizit 

Im Beisein von Regierungsrat Mario Cavigelli legten die Fachleute des Amtes für Jagd und Fischerei sowie des Amtes für Wald und Naturgefahren kürzlich anlässlich eines Augenscheins den Prättigauer Gemeindevertretern die Probleme dar und erläuterten die Zusammenhänge.

Auf einen einfachen Nenner gebracht, führen die hohen Hirschbestände insbesondere in den Winter-Einstandsgebieten auf der rechten Talseite des Prättigaus zu einem ernst zu nehmenden Defizit bei der natürlichen Waldverjüngung. Die Situation erweist sich gerade in steilen, exponierten Lagen oberhalb der Siedlungen oder der dortigen Nationalstrasse als besonders kritisch. (so)

Ausführliche Informationen hier.

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