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Hilfswerk kritisiert Berechnungen des Bundesamts für Landwirtschaft

Das Hilfswerk Brot für alle kritisiert die Haltung des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) zum Ausstoss von Treibhausgasen in der Landwirtschaft. Da die Landwirtschaft mit ihren Emissionen viel zur Klimaerwärmung beitrage, greife die amtliche Analyse zu kurz.

Südostschweiz
12.10.11 - 11:57 Uhr

Bern. – Neben dem Fakt, dass der Treibhausgas-Ausstoss der Landwirtschaft in der Schweiz lange Zeit zu wenig beachtet worden sei, beschränke sich die Analyse des BLW auf das Inland, kritisiert der entwicklungspolitische Dienst der reformierten Kirche, Brot für alle (Bfa), in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.

Dies ist eine Erkenntnis aus einer Studie, welche Bfa zusammen mit Hilfswerken aus Dänemark, Schweden und Deutschland beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Auftrag gegeben hatte.

Die Studie «Verminderung der Treibhausgase in der Landwirtschaft - Herausforderungen und Chancen für die Landwirtschaftspolitik» verdeutliche die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaftspolitik und Klimaerwärmung und weise auf nötige Anpassungen hin, um die Belastung zu vermindern.

Wichtig sei es primär, über die eigenen Grenzen hinweg zu rechnen. Es genüge nicht, lediglich die Inlandproduktion in Analysen einzubeziehen, schreibt das Hilfswerk.

«Zu den Schweizer Emissionen gehört auch der Ausstoss an Klimagas bei Anbau im Ausland und Import von menschlichen Nahrungsmitteln sowie Kraftfutter und Zusatzstoffen für Tierhaltung und Ackerbau.» Deshalb greife der neuste Bericht des BLW zu Klima und Landwirtschaft zu kurz.

Eine weitere Erkenntnis für Bfa ist, dass durch unsachgemässe Lagerung im Weltsüden 30 bis 40 Prozent aller hergestellten Lebensmittel verloren gehen. Damit verbunden und «noch skandalöser» sei, dass in den Überflussgesellschaften des Nordens ein ähnlich hoher Anteil Esswaren in den Haushaltungen und Läden weggeworfen werde.

«Das ist nicht nur in Bezug auf den Hunger in der Welt zu beklagen, sondern auch eine unnötige Klimabelastung.» Zugleich führe der weltweite Trend zu immer mehr Fleisch auf dem Teller und damit «zu einer gewaltigen zusätzlichen Klimabelastung». (sda)

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