Gotthard schon wieder Thema im Bündner Rat
Die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels beschäftigt das Bündner Parlament weiterhin. Mit einer dringlichen Anfrage hat der Rat am Mittwoch der Regierung erneut den Rücken gestärkt, sich für einen zweiten Strassentunnel einzusetzen.
Die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels beschäftigt das Bündner Parlament weiterhin. Mit einer dringlichen Anfrage hat der Rat am Mittwoch der Regierung erneut den Rücken gestärkt, sich für einen zweiten Strassentunnel einzusetzen.
Samnaun. – Die Gotthardachse ist verletzlich. Das zeige nicht zuletzt die aktuelle Sperrung der Eisenbahnlinie. Es sei deshalb wichtig, dass Graubünden ein Zeichen setze für einen zweiten Strassentunnel am Gotthard. Nur so könne man sicherstellen, dass während der geplanten Sanierung der bestehenden Autobahnröhre am Gotthard zwischen 2020 und 2025 der Umwegverkehr nicht über die Bündner Strassen rollten.
Dieser Meinung war am Dienstag und am Mittwoch auch die grosse Mehrheit im Grossen Rat. Sie folgte damit Grossrat Marcus Caduff, der mit einer dringlichen Anfrage der Regierung einmal mehr den Rücken stärken wollte («suedostschweiz.ch» berichtete).
Gegen eine Mehrbelastung
Neu ist das Thema tatsächlich nicht, wie Regierungsrat Mario Cavigelli vor dem Rat ausführte. Die Regierung habe vom Bundesrat die Realisierung einer zweiten Tunnelröhre gefordert, weil man «deutlich» gegen eine Mehrbelastung der San-Bernardino-Route sei.
Das Engagement des Kantons trage auch durchaus Früchte, ergänzte Cavigelli. Der mögliche Bau einer zweiten Tunnelröhre am Gotthard habe nicht zuletzt dank dem Bündner Einsatz «an Priorität gewonnen».
Renitenz der Bürgerlichen
Wenig anfangen mit den Forderungen nach einer zweiten Tunnelröhre konnte die Ratslinke. Die Bündner Stimmbürger hätten die Alpeninitiative im Verhältnis 2:1 angenommen und später den Bau einer zweiten Röhre sogar mit einer 75-Prozent-Mehrheit abgelehnt, argumentierte SP-Grossrat Jon Pult.
Auch die Bevölkerung des betroffenen Kantons Uri selbst sei ja gegen einen weiteren Tunnel. Die bürgerliche Mehrheit solle deshalb nicht gegen den Volkswillen opponieren. Das zeuge nur von «frecher Renitenz», so Pult weiter. (rf)
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