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François Hollande interveniert bei Peugeot

Der französische Präsident François Hollande will eine Änderung des Sparplanes beim angeschlagenen französischen Autobauer PSA Peugeot-Citroën durchsetzen. «Dieser Plan ist nicht akzeptabel, er muss neu verhandelt werden», sagte Hollande am Samstag in einem Fernsehinterview anlässlich des französischen Nationalfeiertages.

Südostschweiz
14.07.12 - 18:03 Uhr

Paris. – Die Streichung von 8000 Stellen in Frankreich sei ein «Schock». Der Staat werde dies nicht zulassen. Der Präsident erinnerte daran, dass die neue sozialistische Regierung am 25. Juli einen Plan für die Automobilindustrie vorlegen werde.

Den Verkauf von in seinem Land hergestellten Autos will Hollande demnach mit staatlichen Anreizen ankurbeln. Ansonsten nannte er keine weitere Einzelheiten zum Plan, machte aber seine Ablehnung einer Neuauflage der Abwrackprämie deutlich.

Hart ging Hollande mit der Unternehmensleitung von PSA Peugeot-Citroën ins Gericht, der er «Lüge» vorhielt. Der Stellenstreichungsplan sei bereits seit 2011 klar gewesen, sei aber erst nach den Wahlen in Frankreich verkündet worden.

Er widersprach auch der Einschätzung von PSA-Chef Philippe Varin, der die hohen Arbeitskosten in Frankreich für die schwierige Lage des Konzerns mitverantwortlich gemacht hatte. Hollande erinnerte daran, dass das Unternehmen Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet habe, statt das Geld zu investieren.

PSA will die Produktion in seinem traditionsreichen Werk in Aulnay-sous-Bois bei Paris mit mehr als 3000 Mitarbeitern 2014 ganz einstellen und im westfranzösischen Rennes 1400 der 5600 Stellen abbauen. Ausserdem sollen ausserhalb der Autoproduktion 3600 Stellen etwa in der Entwicklung wegfallen.

Hollande nahm am Samstag zum ersten Mal als französischer Staatspräsident die Militärparade zum Nationalfeiertag ab. Tausende Schaulustige wohnten dem traditionellen Ereignis auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Élysées bei.

Insgesamt nahmen 4950 Soldaten und Soldatinnen an der Militärparade teil, die unter dem Motto «Im Dienst der Nation und des Friedens in der Welt» stand. Sie war besonders den französischen UNO-Blauhelmsoldaten und den anderen Truppen im Auslandseinsatz gewidmet. (sda)

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