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FARC: Militäreinsatz gefährdet Freilassung von General

Militäreinsätze der kolumbianischen Streitkräfte gefährden nach Angaben der marxistischen Guerilla-Organisation FARC die baldige Freilassung des entführten Generals Rubén Alzate.

Südostschweiz
23.11.14 - 21:27 Uhr

Bogota. – In der für die Übergabe der Geisel vorgesehenen Region im Nordwesten des Landes seien zahlreiche Soldaten im Einsatz, teilten die FARC am Sonntag mit.

«Wenn sich die Lage nicht ändert, ist es unwahrscheinlich, dass General Alzate und seine Begleiter in der kommenden Woche freigelassen werden.» Für Gefangenenübergaben räumen die kolumbianischen Sicherheitskräfte üblicherweise bestimmte Gebiete.

Am Samstag hatte sich Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos noch zuversichtlich über eine baldige Freilassung des Generals sowie weiterer Geiseln geäussert. Er habe seinerseits Anweisungen gegeben, um die Übernahme der Entführten zu ermöglichen, sagte Santos. Insgesamt geht es um fünf Militärs, darunter General Alzate.

Die FARC-Guerilla hatte sich am Dienstag zu der Entführung des kolumbianischen Generals bekannt, der seit vergangenem Sonntag vermisst wird. Alzate ist der ranghöchste Vertreter des Militärs, den die Gruppe jemals entführt hat. Santos stoppte wegen seiner Entführung die seit zwei Jahren laufenden Friedensgespräche und verlangte von den Rebellen ein eindeutiges Friedensbekenntnis.

Sollten der General und die anderen vier Geiseln nun wieder freikommen, würde das neue Hoffnung für den Friedensprozess bedeutet. Die kolumbianische Regierung hat bereits zugesichert, nach einer Freilassung die in Kubas Hauptstadt Havanna stattfindenden Verhandlungen mit den linksextremen Rebellen fortzusetzen.

Der Konflikt zwischen Kolumbiens Regierung, der FARC, bewaffneten Splittergruppen und rechten Paramilitärs ist der älteste Lateinamerikas. In den vergangenen fünf Jahrzehnten wurden dabei nach amtlichen Angaben 220'000 Menschen getötet und mehr als fünf Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Derzeit hat die FARC nach offiziellen Angaben noch rund 8000 Kämpfer unter Waffen. (sda)

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