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Elf Menschen in mexikanischer Provinz Guerrero getötet

In der mexikanischen Provinz Guerrero haben Unbekannte elf Menschen getötet. Die geköpften und teilweise verkohlten Leichen wurden nahe einer Polizeiwache in der Ortschaft Chilapa de Álvarez entdeckt, wie die Zeitung «Novedades» berichtete.

Südostschweiz
27.11.14 - 22:45 Uhr

Chilpancingo. – Vertreter der Stadt- und Landesbehörden bestätigten der Nachrichtenagentur AFP den Fund. Demnach hatte es zuvor Berichte über eine Schiesserei in der Gegend gegeben. Neben den Leichen wurde eine Notiz an die Drogenbande Los Ardillos (Die Eichhörnchen) mit der Botschaft «Hier ist Euer Müll» gefunden.

In Guerrero kämpfen mehrere rivalisierende Drogenbanden um die Kontrolle der lukrativen Drogenmärkte und Schmuggelrouten. In dem südlichen Bundesstaat waren Ende September 43 Studenten von der Polizei verschleppt und mutmasslich ermordet worden. Es besteht der Verdacht, dass die Polizei die jungen Männer der Drogenbande Guerreros Unidos übergab.

Bandenmitglieder räumten den Mord an den jungen Leuten inzwischen ein. Hinter dem Verbrechen sollen der Bürgermeister der Stadt Iguala und seine Frau stecken. Der Fall sorgt seit Wochen für Empörung in der Bevölkerung und für wütende Proteste, bei denen wiederholt Regierungsgebäude in Brand gesteckt wurden.

Reformen angekündigt

Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto kündigte derweil eine Reihe von Verfassungsreformen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und die Korruption an. So sollen die städtischen Polizeibehörden abgeschafft und von den Einheiten auf bundesstaatlicher Ebene ersetzt werden. Kommende Woche wird die Gesetzesinitiative im Kongress eingebracht.

Zudem soll die Zentralregierung künftig direkt in die Lokalverwaltung eingreifen dürfen, wenn diese vom organisierten Verbrechen infiltriert ist. Ausserdem will Peña Nieto die Zuständigkeiten in der Strafverfolgung neu regeln. (sda)

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