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Einsprache der Umweltverbände gegen Mängel im Planungsverfahren zwischen Andermatt und Sedrun

Die Umweltverbände sind nicht grundsätzlich gegen einen Ausbau des Skigebietes zwischen Andermatt und Sedrun. Die derzeitigen Pläne aber sind nach ihrer Meinung überrissen. Deshalb haben sie beim Bundesamt für Verkehr (BAV) Einsprache erhoben.

Südostschweiz
18.10.11 - 13:05 Uhr

Sedrun/Andermatt. – Bei der heute eingereichten Einsprache geht es um Mängel der Planungsunterlagen. Konkret werden Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) und Wirtschaftlichkeitsbeurteilung als ungenügend, lücken- und fehlerhaft bezeichnet. Beteiligt an der Einsprache sind laut Communiqué Pro Natura, WWF, Mountain Wilderness, Stiftung Landschaftsschutz sowie VCS.

Die Umweltverbände beanstanden die Erschliessung unberührter Geländekammern mit Anlagen und Pisten, welche beschneit werden sollen. Das Grossprojekt zerstöre im grossen Stil und unwiederbringlich Natur- und Landschaftswerte, heisst es weiter. Ausserdem wäre der Wasser- und Energiebedarf für die Beschneiung enorm.

Kritik an Uri und Graubünden

Der Ausbau des Skigebietes Andermatt-Sedrun steht in Zusammenhang mit dem Tourismusresort-Projekt vom Samih Sawiris in Andermatt. Vorgesehen sind unter anderem 18 Liftanlagen und Bahnen. Die Gesamtkosten werden auf über 200 Millionen Franken veranschlagt. Von der Grössenordnung her würde das Gebiet vergleichbar mit St. Moritz, Verbier und Zermatt.

Kritisiert wird auch die Rolle der Kantone Uri und Graubünden. Uri unternehme alles, damit die gigantische Skidestination so rasch wie möglich gebaut werden kann, heisst es in der Medienmitteilung. Und der Kanton Graubünden biete dazu Hand.

Maximalausbau unrealistisch

Ein totaler Ausbau des Skigebietes ist allerdings aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Bereits im September wurde von seiten der Initianten signalisiert, man werde noch einmal über die Bücher gehen. Neben der Sawiris-Firma Andermatt Swiss Alps ist auch die schwedische Skistar AB an dem Projekt interessiert. (sda)

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