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Dschihadisten bekennen sich zu IKRK-Anschlag

Bei einem Angriff auf ein Fahrzeug des Internationale Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sind im Norden von Mali ein Hilfsmitarbeiter getötet und ein weiterer verletzt worden. Die Dschihadistengruppe Mujao bekannte sich zu dem Angriff nahe der Stadt Gao.

Südostschweiz
31.03.15 - 03:39 Uhr
Politik

Das IKRK drückte am Montagabend in Genf sein "tiefstes Bedauern" über den Tod eines seiner Mitarbeiter aus. Der Name des Getöteten wurde mit Hamadoun angegeben. Er sollte den Lastwagen von Gao nach Niamey im Niger fahren, um dort "viel benötigte medizinische Ausrüstung für das Spital von Gao" abzuholen, wie die Leiterin der IKRK-Abteilung für Nord- und Westafrika, Yasmine Praz Dessimoz, erklärte.

Der Tod des verheirateten vierfachen Vaters sei "nicht nur eine Tragödie für seine Familie und das IKRK, sondern auch für das Wohlergeben zehntausender Menschen". Die Nationalität des Getöteten blieb zunächst unklar.

Ein Mitarbeiter des nationalen Roten Kreuzes von Mali wurde bei dem Angriff verletzt, sein Zustand war aber stabil. Das IKRK verurteilte das Attentat scharf und rief alle Konfliktparteien in Mali dazu auf, die Zivilbevölkerung zu beschützen und humanitären Helfern ihre Arbeit zu ermöglichen. Der Lastwagen war demnach deutlich mit dem roten Kreuz der Organisation gekennzeichnet. Über die humanitäre Lage in Mali zeigte sich das IKRK besorgt.

Ein Sprecher der Gruppierung Mujao sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei dem Angriff sei ein "Fahrer getötet worden, der für den Feind gearbeitet" habe. "Mit der Attacke haben wir erreicht, was wir wollten." Aus Kreisen der UNO-Truppe Minusma verlautete, der Angriff sei "sorgfältig geplant" und von "mindestens sechs Terroristen" ausgeführt worden.

Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Frankreich griff 2013 militärisch ein, um ein Vorrücken islamistischer und Tuareg-Rebellen zu stoppen - darunter auch der Mujao. Die Sicherheitslage ist nach wie vor angespannt.

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