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Der SBB-Pensionskasse geht es wieder besser

Der lange Zeit arg gebeutelten Pensionskasse der SBB geht es immer besser. Nachdem sie Ende 2013 erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder einen Deckungsgrad von über 100 Prozent aufwies, beträgt dieser per Ende 2014 107,3 Prozent. Grund dafür ist eine gute Anlagerendite.

Südostschweiz
26.01.15 - 16:49 Uhr

Bern. – Die Rendite betrug im vergangenen Jahr 8,4 Prozent, wie die SBB-Pensionskasse am Montag mitteilte. Der Deckungsgrad verbesserte sich dadurch gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozentpunkte.

Alle Anlagekategorien hätten zum guten Ergebnis beigetragen, hiess es. «Die Performance lag damit über dem Durchschnitt der Schweizer Pensionskassen.» Gemäss dem CS-Pensionskassenindex lag die Durchschnittsperformance der Pensionskassen in der Schweiz 2014 bei 7,7 Prozent, gemäss dem UBS-Pensionskassenbarometer bei 7,3 Prozent.

Die Pensionskasse der SBB ist mit rund 56'000 Versicherten und einem Kapital von rund 15 Milliarden Franken nach eigenen Angaben eine der grössten Pensionskassen der Schweiz. 47 Prozent der Versicherten sind Rentenberechtigte.

Tiefe Zinsen als Problem

Trotz des guten Ergebnisses im abgelaufenen Jahr gibt es auch Sorgenfalten. Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzugeben und die Zinsen zu senken, gibt der SBB-Pensionskasse zu denken.

«Unmittelbar am Tag der Entscheidung hat uns der Entscheid etwa 2,5 Prozent Performance und Deckungsgrad gekostet», schrieb Leiter Patrick Zuber auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Inzwischen habe sich die Lage wieder etwas entspannt. «Die Fremdwährungsrisiken haben wir grösstenteils abgesichert.»

Hauptproblem für alle Pensionskassen seien aber die tiefen Zinsen. «Die Schwierigkeit in Zukunft wird sein, die benötigten Renditen zu erwirtschaften, ohne zusätzliche Risiken einzugehen. Wahrscheinlich werde auch eine weitere Diskussion über die Höhe des technischen Zinses und/oder alternative Rentenmodelle nicht zu vermeiden sein.

Höhere Beiträge nötig

Die Pensionskasse wurde bereits wenige Jahre, nachdem sie um die Jahrtausendwende in die Selbstständigkeit entlassen worden war, zum Sanierungsfall. Ende 2008 hatte der Deckungsgrad der SBB-Pensionskasse nur noch gerade 79,2 Prozent betragen.

Damit die Kasse wieder gesundete, war eine Sanierung notwendig. Die Sparbeiträge wurden erhöht, was vor allem bei jüngeren Versicherten Wirkung entfaltete. Zudem mussten die Angestellten in den Jahren 2010 bis 2013 Sanierungsbeiträge leisten. Auch der Bund kam zur Hilfe.

Für Versicherte, die kurz vor der Pensionierung stehen, sind auch künftig Abfederungsmassnahmen zur Sicherung der Rentenhöhe nötig, wie die SBB und die Sozialpartner im vergangenen November mitteilten. Diese will die SBB bis Mitte 2015 mit den Sozialpartnern aushandeln. (sda)

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